Grenzsee lockt Vogelbeobachter an |
Seit dem Mitte Mai standen am Banggong Co, einem See an der Grenze zwischen dem Autonomen Gebiet Tibet und dem von Indien besetzten Kashmir, zwei Yachten für rund 300 Touristen zur Verfügung. Laut Lu Ruiqing, Vorsteher des Kreises Rutog in Tibet, hat die Kreisregierung diese beiden Yachten erworben. Diese wurden vom in Ostchina gelegenen Tianjin an den westlichst gelegenen Kreis Tibets befördert. Aussagen Lus zufolge, soll mit diesen beiden Yachten der Tourismus am See Banggong Co gefördert werden. Die Yachten stellen eine neue Attraktion an diesem See dar, der 4300 Meter über dem Meeresspiegel liegt. In der Vergangenheit konnten die Touristen lediglich am Seeufer stehen und nach der Schönheit des Sees seufzen. Besonders für Vogelbeobachter war dies sehr enttäuschend. Mehrere Tausend Vögel aus Südasien ziehen jedes Jahr auf eine kleine Insel am See und verbringen dort den Sommer. Sie leben mit den lokalen Tibetern in Harmonie zusammen. Sie fliegen zu sehen, ist ein faszinierendes Erleben. Die Yachten bringen die Vogelbeobachter in nur 15 Minuten auf diese Insel. Laut Wang Jun, der für die Yachten verantwortlich ist, ist es zum Schutz der Vögel nicht erlaubt, an Land der Insel zu gehen, da die Vögel durch die Anwesenheit des Menschen nicht gestört werden sollen. Die Yachten umfahren die Insel in einem sicheren Abstand. Zwei Drittel des 150 Kilometer langen Banggong Co befinden sich in China. Die Vogelinsel liegt 13 Kilometer vom Schiffsanlegeplatz entfernt, der sich wiederum eine halbe Autostunde vom Kreissitz entfernt befindet. Die Grenzstadt Rutog ist nach wie vor noch nicht für Touristen geöffnet, kann jedoch mit einer Sondergenehmigung besucht werden. Auch chinesische Touristen müssen für eine Reise dorthin eine Sondergenehmigung beantragen. Laut Lu Ruiqing, hat auch die Stadt Rutog bereits die Tourismusbranche als Wirtschaftsfaktor erkannt, die von China unterstützt wird. Er erachtet ein umfangreicheres Wissen über den See für notwendig, da zum Beispiel nicht einmal bekannt sei, wie viele Fischarten im See schwimmen. Da der Kreis nicht über das entsprechende Fachwissen zur Durchführung solch einer Studie verfügt, planen Lu und die Kreisregierung, die Hilfe von Wissenschaftlern zur Unterstützung im Forschungsbereich in Anspruch zu nehmen. (China.org.cn, 26. Juni 2002)
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