Wirtschafts- und Handelsbeziehungen |
Handel Deutschland ist Chinas größter Handelspartner in Europa. Das bilaterale Handelsvolumen stieg von 273 Millionen US-Dollar im Jahr 1972 auf 63,25 Milliarden US-Dollar im Jahr 2005. Die Importe aus Deutschland beliefen sich auf 30,72 Milliarden US-Dollar, eine Steigerung um 1,2 Prozent, während die chinesischen Exporte um 36,9 Prozent auf 32,53 Milliarden stiegen. Aus Deutschland werden vor allem elektronische Produkte, Fahrzeuge, Schiffe, Ausrüstungen für Eisenbahnen, Chemikalien sowie optische und medizinische Geräte eingeführt. Die Exporte nach Deutschland umfassen hauptsächlich elektrische und mechanische Geräte, textile Rohmaterialien und Textilwaren, chemische Produkte und Spielwaren. Im November 2005 unterzeichneten beide Seiten während eines Staatsbesuches des chinesischen Staatspräsidenten Hu Jintao in Deutschland eine Reihe von Wirtschafts- und Handelsverträgen in Höhe von 1,425 Milliarden US-Dollar. Finanzielle und technologische Kooperation Deutschland gehört zu den Ländern, die China die meiste Entwicklungshilfe zukommen ließen. 1985 unterzeichneten die beiden Regierungen ein Abkommen über Finanzkooperation. Bis Ende 2005 wurden Vereinbarungen über Finanzzusammenarbeit zwischen China und Deutschland in Höhe von 4,68 Milliarden US-Dollar getroffen. Davon wurden bereits 4,289 Milliarden US-Dollar in mehr als 120 Projekte eingesetzt. Die Finanzzusammenarbeit findet hauptsächlich in den Bereichen Energie, Verkehr, städtische Infrastruktur, Kommunikation, Umweltschutz und Forstwirtschaft statt. 1982 wurde eine Vereinbarung über technologische Kooperation unterzeichnet. Bis Ende 2005 schloss China insgesamt 9049 Technologieverträge mit Deutschland ab. Das Vertragsvolumen betrug 33,936 Milliarden US-Dollar. Die verschiedenen Hilfsprojekte reichen von technologischer Kooperation, Getreidelieferungen, Notfallhilfe bis zu einem projektunabhängigen Stipendienfond und zu einer Unterstützung diverser Foren. Im April 2003 entschied die deutsche Bundesregierung China im Rahmen der bilateralen Finanzkooperation eine Notfallhilfe mit medizinischen Geräten im Wert von 10 Millionen Euro für den Kampf gegen SARS zur Verfügung zu stellen. Im Juni 2005 fand die 23. Konferenz der chinesisch-deutschen Gemischten Kommission für entwicklungspolitische Zusammenarbeit in Bonn statt. Deutschland sagte dabei zusätzliche finanzielle Unterstützung in Höhe von 23,25 Millionen Euro zu. Direktinvestitionen Ende 2005 gab es in China insgesamt 4762 Projekte mit Direktinvestitionen aus Deutschland. Das Vertragsvolumen betrug 21,42 Milliarden US-Dollar. 11,44 Milliarden US-Dollar davon wurden bereits investiert. Deutschland investiert in China hauptsächlich in die Bereichen Automobilindustrie, chemische Industrie, Anlagen für Stromerzeugung, Verkehr, Eisen- und Stahlindustrie sowie Kommunikation. Die meisten davon sind produktive Projekte unter Verwendung von Hochtechnologie. Finanzwesen Bis Ende Mai 2005 richteten zwölf deutsche Banken insgesamt 14 Repräsentanzen und neun Filialen in China ein. Die Allianz Gruppe, die größte Versicherungsgesellschaft in Europa, eröffnete im Oktober 1998 die Allianz Dazhong Life Insurance Company in Shanghai. Die Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft AG und die Köhnische Rückversicherungs-Gesellschaft AG gründeten auch jeweils ihre Geschäftsstellen in China. Gleichzeitig eröffneten die Bank of China, die China Industrial and Commercial Bank and die China Construction Bank Vertretungen in Deutschland. Im Dezember 2004 unterzeichneten die Chinesische Verwaltungskommission für Bankenaufsicht und die deutsche Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht ein Verständigungsmemorandum über die Zusammenarbeit bei Aufsicht und Verwaltung des Bankwesens. Tourismus Im Juli 2002 wurde ein Verständigungsmemorandum über Gruppenreisen chinesischer Touristen nach Deutschland unterzeichnet und im Februar 2003 besuchte die erste chinesische Reisegruppe Deutschland. (China.org.cn, Außenministerium Chinas)
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