In vielen Jahren v. Chr. hatten die chinesischen Vorfahren begonnen, auf dem Qinghai-Tibet-Plateau in Südwestchina zu leben. Nach einer sehr langen Zeit vereinigten sich die Stämme, die auf das Plateau verstreut waren, allmählich in eine Nationalität, die heute die tibetische Nationalität genannt wird.
Nach aufeinanderfolgenden Kriegen im Frühstadium der Tang-Dynastie (618-907) nahmen die Tibeter die freundschaftlichen Beziehungen mit der Tang durch die politische Heirat zwischen den Töchtern der kaiserlichen Familie der Tang und den tibetischen Königen auf. In der Song-Dynastie (960-1279) entstanden einige Sondermärkte für den Pferde-gegen-Tee-Handel zwischen den Tibetern und anderen Nationalitäten im Landesinnern. In der Yuan-Dynastie (1206-1368) wurden verschiedene ethnische Gruppen Chinas, einschließlich der tibetischen Nationalität, vereinigt. Von da an unterstand Tibet trotz des Aufstiegs und Verfalls mehrerer Dynastien und des Wechsels der Zentralregierungen immer der Verwaltung der Zentralregierung.
Tubo-Reich
Anfang des 7. Jahrhunderts wurde die Tang-Dynastie (618-907), ein starkes politisches Regime, in den zentralen Gebieten Chinas gegründet, womit der chaotischen Situation und der Spaltung in diesen Gebieten, die über 300 Jahre gedauert hatten, ein Ende gesetzt wurde. In derselben Zeit vereinigte Songtsan Gambo, ein Held der tibetischen Nationalität, über zehn Stämme und gründete das Tubo-Reich, das erste einheitliche Regime auf dem Tibetischen Plateau. Im Jahr 641 heiratete er die Prinzessin Wencheng, ein Mitglied der Familie des Tang-Kaisers Taizong. Danach unterhielt das Tubo-Reich über 200 Jahre lang freundschaftliche Beziehungen mit der Tang-Dynastie im politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Bereich.
Im Jahr 821 entsandte der Tubo-König Tri Ralpachen dreimal Gesandte nach Chang’an, der Hauptstadt der Tang-Dynastie, um um die Bildung einer Allianz zu bitten. Muzong, der Kaiser der Tang-Dynastie, befahl seine hochrangigen Beamten, eine feierliche Allianzzeremonie im westlichen Vorort von Chang’an zu veranstalten. Im nächsten Jahr wurde der Allianzvertrag von den beiden Seiten im östlichen Vorort von Lhasa offiziell unterzeichnet. Dabei wurde die Onkel- und Neffen-Allianz wieder bestätigt. Der Text des Allianzvertrags wurde in beiden Schriften – Chinesisch und Tibetisch – jeweils auf drei Steintafeln graviert, eine davon steht heute noch vor dem Jokhang-Kloster in Lhasa.
Im Jahr 842 brach das Tubo-Reich wegen der inneren Zerwürfnisse und Machtkämpfe zwischen Mitgliedern der königlichen Familie, zwischen Stämmen und zwischen Generälen zusammen, was dazu führte, dass viele lokale Separatregime entstanden und über 400 Jahre lang miteinander Krieg führten. Viele Tuboer verließen ihre Heimat und flohen in die heutigen Provinzen Gansu, Qinghai, Sichuan und Yunnan. Die Kämpfe zwischen verschiedenen Stämmen behinderten ernsthaft die wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung Tibets.
Yuan-Dynastie (1206-1368)
Anfang des 13. Jahrhunderts gründete Dschingis Khan, der Führer der mongolischen Nationalität im Norden Chinas, das Mongolische Khanat. 1247 lud Godan, der mongolische Prinz, Pandit Gonggar Gyancain, einen berühmten Mönch der Sagya-Sekte, die einen großen Einfluss auf das Tibetische Plateau hatte, zu einer Begegnung in Liangzhou (heute Wuwei in der Provinz Gansu) ein. Sie vereinbarten, dass sich Tibet der Herrschaft des Mongolischen Khanats unterwarf und ein festgelegtes lokales Verwaltungssystem akzeptierte. Danach wurde das Sagya-Regime in Tibet gegründet. 1271 benannten die mongolischen Herrscher ihre Dynastie in "Yuan-Dynastie" um. 1279 vereinigten sie endlich ganz China und gründeten eine einheitliche Zentralregierung. So wurde Tibet eines der Verwaltungsgebiete, die der direkten Verwaltung der Zentralregierung der Yuan-Dynastie unterstanden.
Im Hinblick auf die Besonderheiten Tibets, die sich aus seiner historischen Tradition, seiner gesellschaftlichen Situation, seinen natürlichen und geographischen Bedingungen und seinem religiösen Glauben ergaben, ergriff die Yuan-Dynastie für die Verwaltung Tibets besondere politische Maßnahmen, die sich von denen für die anderen zehn Verwaltungsgebiete unterschieden.
Erstens. 1270 verlieh der Yuan-Kaiser Kublai Khan Pagba, einem berühmten Mönch der Sagya-Sekte, den Titel "Kaiserlicher Tutor". Das war das höchste Amt der geistlichen Beamten in der chinesischen Geschichte. Von da an war "Kaiserlicher Tutor" ein hoher Beamter in der Zentralregierung, der direkt vom Kaiser ernannt wurde. Er war verantwortlich für die buddhistischen Angelegenheiten des ganzen Landes und die lokalen Angelegenheiten Tibets.
Zweitens. Kurz nach der Gründung der Yuan-Dynastie wurde der "Zongzhi Yuan" eingerichtet, um die militärischen und administrativen Angelegenheiten Tibets und die buddhistischen Angelegenheiten des ganzen Landes zu verwalten. 1288 wurde er in "Xuanzheng Yuan" umbenannt. Der Kanzler übernahm das Amt des exekutiven Präsidenten des "Xuanzheng Yuan", während ein vom Kaiserlichen Tutor empfohlener Mönch das Amt des Vizepräsidenten bekleidete. Das kennzeichnete zum ersten Mal in der chinesischen Geschichte, dass ein Zentralorgan eingerichtet wurde, um die Angelegenheiten Tibets zu verwalten.
Drittens. Der Kaiserliche Tutor war zuständig für die administrative Gliederung Tibets und die Ernennung der Beamten aller Ebenen.
Nachdem Tibet Mitte des 13. Jahrhunderts offiziell ins Territorium der Yuan-Dynastie eingegliedert worden war, unterstand Tibet trotz des Aufstiegs und Verfalls mehrerer Dynastien und des Wechsels der Zentralregierungen immer der Verwaltung der Zentralregierung.
Ming-Dynastie (1368-1644)
1368 wurde die Yuan-Dynastie durch die Ming-Dynastie ersetzt. Die Ming-Dynastie schaffte den "Xuanzheng Yuan" als ein Verwaltungsorgan für die Angelegenheiten Tibets und das System, tibetischen Mönchen den Titel "Kaiserlicher Tutor" zu verleihen, ab. Aber die Ming-Herrscher führten ein neues System ein, um tibetischen Mönchen offiziell Titel zu verleihen. Der ranghöchste geistliche Beamte wurde als "Dharma-Prinz" bezeichnet. Anders als der Kaiserliche Tutor der Yuan-Dynastie, wurde er nicht in Beijing stationiert und hatte weder Befugnisse für die Verwaltung der buddhistischen Angelegenheiten des ganzen Landes noch feste Domäne. Sein Amt war nur ein Ehrenamt. Diese Dharma-Prinzen unterschieden sich zwar in der Rangstufe, kontrollierten aber einander nicht und durften sich nicht in administrative Angelegenheiten einmischen. Sie gehorchten alle der Zentralregierung.
Die Zentralregierung der Ming-Dynastie verfolgte das Verwaltungssystem der Yuan-Dynastie, richtete in Tibet lokale Verwaltungen ein, die verantwortlich für die militärischen und politischen Angelegenheiten in den Bezirken U-Tsang, Qamdo und Ngari waren.
Qing-Dynastie (1644-1911)
Nachdem die Qing-Dynastie 1644 die Ming-Dynastie ersetzt hatte, führte sie eine Reihe von wirksamen Regeln und Vorschriften für die Verwaltung Tibets ein, um die Ausübung der Souveränität über Tibet zu gewährleisten.
Erstens. Schaffung des Verwaltungsgebiets Tibet. Bei der gesetzlichen Verankerung des Verwaltungsgebiets Tibet wurde der Grenzverlauf zwischen Tibet, Yunnan, Sichuan, Qinghai und Xinjiang festgelegt. Das Verwaltungsgebiet Tibet (damals auch als U-Tsang bekannt) entsprach dem heutigen Autonomen Gebiet Tibet.
Zweitens. Festlegung des politischen und administrativen Verwaltungssystems und der Organisationsform der lokalen politischen Macht Tibets. In dem 1793 von der Qing-Dynastie erlassenen "Statut für eine noch effektivere Verwaltung Tibets" und dem "Gesetzbuch der Qing-Dynastie" ist festgelegt, dass der Dalai Lama und der Panchen Erdeni für die religiösen Angelegenheiten und einen Teil der administrativen Angelegenheiten in den tibetischen Gebieten mit Lhasa als Zentrum bzw. in den übrigen tibetischen Gebieten mit Xigaze als Zentrum verantwortlich und einander nicht untergeordnet waren und dass der in Tibet akkreditierte Hochkommissar der Qing-Dynastie über ganz Tibet regierte.
Drittens. Belehnung der religiösen Führer Tibets mit Titeln. 1653 verlieh die Zentralregierung dem 5. Dalai Lama den Titel "Dalai Lama, Allwissend, Bewahrer der Vajra". 1713 verlieh sie dem 5. Panchen Erdeni den Titel "Panchen Erdeni". Das schuf das System, nach dem die Dalai Lamas und die Panchen Erdenis nur mit der Titelverleihung der Zentralregierung legal sind.
Viertens. Um zu verhüten, dass die religiösen Führer ihre Position und Autorität missbrauchen würden, um sich persönliche Vorteile zu verschaffen oder ihre Einflüsse auszudehnen, führte die Zentralregierung 1793 das System der Losziehung aus der goldenen Urne ein. Nach diesem System sind die Namen der zu möglichen Nachfolgern des Dalai Lama, des Panchen Erdeni und jedes Großen Lebenden Buddhas ausgewählten Kinder auf Lose zu schreiben, die dann in eine von der Zentralregierung verliehene goldene Urne gesteckt und unter der Aufsicht des Hochkommissars der Zentralregierung von den zuständigen Großen Lebenden Buddhas durch Losziehung entschieden werden müssen. Die auf diese Weise gewählten Nachfolger können erst dann legal sein, wenn sie von der Zentralregierung der Qing-Dynastie bestätigt worden sind. Das ist eine Schlüsselmaßnahme der Zentralregierung der Qing-Dynastie zur Verstärkung der Verwaltung der religiösen Angelegenheiten Tibets und verkörpert die Ausübung der Souveränität über Tibet durch die Zentralregierung.
Republik China (1912-49)
China erfuhr große historische Veränderungen nach der Revolution von 1911, durch die die Qing-Dynastie gestürzt und die Republik China, in der die Nationalitäten Han, Mandschuren, Mongolei, Hui und Tibeter vereinigt und geschlossen zusammenleben sollten, gegründet wurde. In der Republik-Zeit wechselte die zentrale Macht häufig, aber die grundlegende Politik der Zentralregierung gegenüber Tibet blieb unverändert – sie hielten daran fest, die nationale Einheit zu wahren, die staatliche Souveränität über Tibet aufrechtzuerhalten und die territoriale Integrität zu verteidigen.
Erstens. Aufrechterhaltung der staatlichen Souveränität über Tibet durch Ausarbeitung von Gesetzen und Veröffentlichung von Regierungsdeklarationen. Artikel 3 der Allgemeinen Grundsätze der Provisorischen Verfassung der Republik China, die unter der Leitung von Dr. Sun Yat-sen, dem Interimspräsidenten, am 11. März 1912 ausgearbeitet wurde, legte fest, dass Tibet eine der 22 Provinzen der Republik China war. Dies legalisierte die Herrschaft der Regierung der Republik China über Tibet. Die Bestimmungen über Tibet in der später veröffentlichten Verfassung der Republik China betonten alle, dass Tibet ein unabtrennbarer Teil des chinesischen Territoriums ist und dass die Zentralregierung Chinas die Souveränität über Tibet ausübt.
Zweitens. Einrichtung des Büros für Mongolische und Tibetische Belange und des Rates für Mongolische und Tibetische Belange. Das Büro für Mongolische und Tibetische Belange wurde 1912 als ein Zentralorgan, das dem Staatsrat unterstand und für die tibetischen und mongolischen Angelegenheiten zuständig war, gegründet. 1914 wurde es in "Rat für Mongolische und Tibetische Belange" umbenannt. 1927 verlegte die Republik China ihre Hauptstadt nach Nanjing und bildete dort die Nationalregierung. Danach wurde das Komitee für Mongolische und Tibetische Angelegenheiten gegründet. Unter den Komiteemitgliedern fanden sich Persönlichkeiten, die einen großen Einfluss in den von Mongolen und Tibetern bewohnten Gebieten hatten, wie z. B. der 9. Panchen Erdeni, der 13. Dalai Lama und die in Nanjing stationierten Vertreter der tibetischen Regierung wie Gongjor Zongnyi, Zhamgyia Hutogtu und Xeirab Gyamco, ein sehr berühmter buddhistischer Meister, der als Vizevorsitzender des Komitees diente.
Drittens. Titelverleihung für den Dalai Lama und den Panchen Erdeni und Entsendung von Regierungsvertretern zur Leitung der Inthronisation ihrer Wiedergeburten. Kurz nach der Gründung der Republik China äußerte der 13. Dalai Lama, der von der Qing-Dynastie seines Ehrentitels beraubt worden war und sich nach Indien begeben hatte, der Regierung der Republik China seinen Wunsch, nach Tibet zurückzukehren. Am 28. Oktober 1912 verkündete Yuan Shi-kai, der Interimspräsident, den Ehrentitel des Dalai Lama wiederherzustellen. Kurz danach kehrte der 13. Dalai Lama nach Tibet zurück. Um die inneren Widersprüche zwischen dem Dalai Lama und dem Panchen Erdeni zu entschärfen und den 9. Panchen Erdeni für sein Verdienst um die Verteidigung der Einheit des Mutterlandes auszuzeichnen, erließ Yuan am 1. April 1913 ein Dekret, ihm einen zusätzlichen Ehrentitel zu verleihen.
Als der 13. Dalai Lama im Dezember 1933 starb, benachrichtigte die tibetische Lokalregierung nach den historischen Gepflogenheiten die Zentralregierung. Die Zentralregierung verlieh dem verstorbenen Meister postum den Ehrentitel "Größter Meister des Patriotismus, der Großmacht, der Wohltätigkeit und der Klugheit" und entsandte Huang Musong, den Vorsitzenden des Komitees für Mongolische und Tibetische Angelegenheiten, zur Totenfeier nach Tibet. 1938 wurde unter der Leitung des Regenten Razheng nach den religiösen Ritualen und historischen Gepflogenheiten Lhamo Toinzhub in Qinghai gefunden und als das Seelenkind des verstorbenen 13. Dalai Lama bestimmt. Am 5. Februar 1940 erließ die Nationalregierung ein Dekret, in dem sie genehmigte, dass das Seelenkind Lhamo Toizhub ohne Losziehung zum 14. Dalai Lama bestimmt wurde. Die damalige Zentralregierung entsandte Wu Zhongxin, den Vorsitzenden des Komitees für Mongolische und Tibetische Angelegenheiten nach Tibet, um mit dem tibetischen Regenten Razheng zusammen den Vorsitz bei der Inthronisationszeremonie für den 14. Dalai Lama zu führen. Als der 9. Panchen Erdeni im Dezember 1937 in Qinghai auf seinem Rückweg nach Tibet gestorben war, verlieh ihm die Nationalregierung sofort postum den Ehrentitel "Größter Meister des Patriotismus, der Weiterentwicklung, der Wohltätigkeit und der Klugheit". Anschließend schickte sie Dai Chuanxian, Präsident der Examenakademie, zur Totenfeier nach Garze. Anfang 1949 entsandte die Nationalregierung ihren Gesandten zur Teilnahme an der Zeremonie für das Seelenkind des 9. Panchen Erdeni, die im Tar-Kloster in Qinghai stattfand, und verkündete, dass Guanbo Cidain der 10. Panchen Erdeni war. Im August begab sich Guan Jiyu, der Vorsitzende des Komitees für Mongolische und Tibetische Angelegenheiten, als der Sonderbeauftragte der Nationalregierung nach Qinghai, um der Inthronisationszeremonie für den 10. Panchen Erdeni zu präsidieren.
Viertens. Heranziehung von Mönchen und Laien der Oberschicht zur Teilnahme an der Verwaltung des Staates. Während der Periode der Republik China nahmen tibetische Delegierte an der Nationalversammlung teil, wenn sie stattfand. Zum Beispiel: Vom 15. November bis 25. Dezember 1946 fand die Nationalversammlung in Nanjing statt, um die Verfassung der Republik China auszuarbeiten. 17 tibetische Delegierte, einschließlich Tudain Sangpi und Jijigmei, nahmen daran teil.
Die Volksrepublik China (1949-)
Die friedliche Befreiung im Jahr 1951: Als die Volksrepublik China am 1. Oktober gegründet wurde, sandte der 10. Panchen Erdeni Qoigyai Gyaicain, der Führer der Gelug-Sekte (Gelbe Sekte), ein Telegramm an den Vorsitzenden Mao Zedong und den Oberbefehlshaber der Chinesischen Volksbefreiungsarmee Zhu De, in dem er seine Unterstützung der Zentralen Volksregierung und seine starke Hoffnung auf die möglichschnellste Befreiung Tibets zum Ausdruck brachte. Am 23. November 1949 beantworteten Vorsitzender Mao und Oberbefehlshaber Zhu das Telegramm Panchens. Danach rief die Zentrale Regierung die Lokalregierung Tibets wiederholt auf, Tibet mit friedlichen Mitteln zu befreien.
Die separatistischen und pro-imperialistischen Kräfte in der tibetischen Lokalregierung mit Dagze als Vertreter verteilten 8000 Hauptstreitkräfte der tibetischen Truppen und Miliz in Qamdo und westlich des Flusses Jinshajiang, um zu versuchen, mit Gewalt die friedliche Befreiung Tibets zu behindern. Die Chinesische Volksbefreiungsarmee (VBA)-Truppen eroberten am 24. Oktober die Stadt Qamdo. Unter diesen Umständen hielten das Zentralkomitee des KP Chinas und die Zentrale Volksregierung noch an den Richtlinien zur friedlichen Befreiung Tibets fest, befahlen die VBA, ihren Einmarsch zu stoppen, und forderten die tibetische Lokalregierung auf, ihre Vertreter zu Verhandlungen nach Beijing zu entsenden. Zugleich veröffentlichten das Militärisch-Administrative Komitee und der Militärbezirk Südwestchinas gemeinsam einen 10-Punkte-Vorschlag über die friedliche Befreiung Tibets in Tibetisch und Chinesisch. Dank der großen Bemühungen der Zentralen Volksregierung und unter dem Einfluss der Politik brachten der 14. Dalai Lama und die tibetische Lokalregierung im Januar 1951 ihre Hoffnung auf die friedliche Verhandlung zum Ausdruck.
Am 29. April 1951 fand die Verhandlung zwischen der Zentralen Regierung und den Bevollmächtigten der tibetischen Lokalregierung in Beijing statt. Am 23. Mai 1951 wurde eine feierliche Zeremonie für die Unterzeichnung des "Abkommens über die Maßnahmen zur friedlichen Befreiung Tibets" (bekannt als das 17-Punkte-Abkommen) in Beijing veranstaltet. Nach der Unterzeichnung dieses Abkommens sandte der Dalai Lama ein Telegramm an den Vorsitzenden Mao, in dem es u. a. hieß: "Die tibetische Lokalregierung und die tibetischen Mönche und Volksmassen unterstützen das Abkommen einstimmig und werden unter Führung des Vorsitzenden Mao und der Zentralen Volksregierung den in Tibet stationierten VBA-Truppen aktiv helfen, die Landesverteidigung zu verstärken, die imperialistischen Kräfte aus Tibet zu vertreiben und die territoriale Integrität und die Souveränität des Mutterlandes zu schützen." Auch Panchen Erdeni sandte ein Telegramm an den Vorsitzenden Mao, in dem er seine Unterstützung für das 17-Punkte-Abkommen und seine Entschlossenheit zur Verteidigung der Souveränität und Einheit des Mutterlandes zum Ausdruck brachte.
In Übereinstimmung mit dem 17-Punkte-Abkommen rückten die VBA-Einheiten am 26. Oktober 1951 in Lhasa ein und wurden von mehr als 20 000 Einwohnern aus allen Gesellschaftsschichten herzlich begrüßt. Anschließend stationierten die VBA-Einheiten nacheinander in vielen wichtigen Grenzortschaften wie Nagqu, Ngari, Zayü, Gyangze, Xigaze und Yadong. So wurde das ganze Tibet schließlich friedlich befreit.
Im Jahr 1954 fuhren der Dalai Lama und der Panchen Erdeni nach Beijing, um an der 1. Tagung des I. Nationalen Volkskongresses (NVK) der Volksrepublik China teilzunehmen. Auf dieser Tagung wurde der 14. Dalai Lama zum Vizevorsitzenden des Ständigen Ausschusses des NVK und der 10. Panchen Erdeni zum Mitglied des Ständigen Ausschusses des NVK gewählt.
Die demokratische Reform im Jahr 1959: Nach der friedlichen Befreiung blieben die existierenden verschiedenen politischen Systeme in Tibet unverändert. Daher war das Problem, ob eine demokratische Reform in Tibet durchgeführt werden sollte oder nicht, zu einem der wichtigsten Probleme geworden, denen die Zentralregierung große Aufmerksamkeit schenkte. Weil die Bedingungen für die Durchführung der demokratischen Reform in Tibet noch nicht reif waren, erläuterte Vorsitzender Mao Zedong in seinem Bericht "Über die richtige Behandlung der Widersprüche im Volk" ausführlich die Richtlinien darüber, dass die existierenden verschiedenen politischen Systeme in Tibet innerhalb von sechs Jahren unverändert bleiben würden. Diese Richtlinien waren in der Tat eine weitere Konzession für die Oberschicht Tibets, um die Unterstützung mehrerer Persönlichkeiten der Oberschicht Tibets zu gewinnen und die Reform friedlich durchzuführen.
Die reaktionäre Clique der Oberschicht Tibets brach am 10. März 1959 unverfroren das 17-Punkte-Abkommen und verkündete die "Unabhängigkeit Tibets". Sie organisierte tibetische Truppen, das Hauptquartier des Militärbezirkes Tibet und die Institutionen der Zentralregierung in Lhasa zu belagern, und begann in der Morgendämmerung des 20. März einen Generalangriff auf diese Institutionen. Um die Wiedervereinigung des Mutterlandes zu verteidigen, erteilte die Zentralregierung am 28. März einen Befehl, den Aufruhr zu unterdrücken und die alte tibetische Lokalregierung aufzulösen, da viele ihre Mitglieder an der Rebellion teilnahmen. Sie verkündete, dass das Vorbereitungskomitee für die Gründung des Autonomen Gebiets Tibet die Funktionen und die Macht der tibetischen Lokalregierung ausüben sollte. Von da an trat Tibet in eine neue Phase der Unterdrückung der Rebellion und der demokratischen Reform ein.
Das Vorbereitungskomitee für die Gründung des Autonomen Gebiets Tibet nahm im Juli 1959 eine Resolution über die Durchführung der demokratischen Reform an und entschied, die Rebellion gründlich zu unterdrücken und die Volksmassen voll zu mobilisieren, um die demokratische Reform im ganzen Gebiet durchzuführen. Die erste Etappe war die Durchführung einer Kampagne gegen die Rebellion, gegen das "Ula"-System (unbezahlte Fronarbeit für die Feudalherren), gegen die Sklaverei und für die Herabsetzung der Pacht- und Darlehenszinsen. Die erwachenden Leibeigenen und Sklaven gründeten ihre eigenen Machtorgane – Bauernverbände, die die Herabsetzung der Pacht- und Darlehenszinsen führten.
Für die Leibherren, die an der Rebellion teilgenommen hatten, wurden all ihr Land und das Recht, dieses zu bestellen und zu ernten, ihren ehemaligen Leibeigenen gegeben. Die Leibherren und ihre Agenten, die nicht in die Rebellion involviert waren, behielten 20 Prozent ihrer Agrarprodukte und gaben den Rest ihren ehemaligen Leibeigenen. Alle Schulden, die Leibeigene vor 1958 bei den drei Feudalherren hatten, wurden gestrichen. Schulden der Leibeigenen an Feudalherren, die nicht an der Rebellion teilgenommen hatten, im Jahr 1959 wurden zu einem Zinnssatz von einem Cent pro Monat berechnet. Die Durchführung von Richtlinien wie "Herabsetzung der Pacht- und Darlehenszinsen" und "Wucherverbot" brachte den Massen großen Nutzen. Den Statistiken von 1959 bis 1960, als die demokratische Reform im Wesentlichen beendet wurde, zufolge wurde der Wucherpreis und Darlehen (die in Getreide umgerechnet wurden) mit einer Gesamtmenge von mehr als 400 Millionen Kilogramm gestrichen. Dadurch wurden die Leibeigenen von einer schweren Fessel befreit.
Auf der 2. Tagung des Vorbereitungskomitees für die Gründung des Autonomen Gebiets Tibet Ende September 1959 wurde der Beschluss über die Abschaffung des Grundbesitzsystems der Feudalherren und die Durchführung des Grundbesitzsystems der Bauern verabschiedet.
Die Reform des Grundbesitzsystems wurde im Winter 1959 bis zum Frühjahr 1960 durchgeführt. Die Leibeigenen beschlagnahmten zuerst das Land und andere Produktionsmittel der Feudalherren und deren Agenten, die an der Rebellion teilgenommen hatten. Den nichtrebellischen Feudalherren gegenüber zeigten sie sich nachsichtiger. Sie überließen diesen einen Anteil von Land, Vieh, Häusern und Produktionsmitteln, bevor sie den Rest aufkauften. Den Statistiken Ende 1960 zufolge wurden 186 000 Hektar Ackerland an die Leibeigenen und Sklaven verteilt. Das Pro-Kopf-Ackerland betrug 0,23 Hektar.
Nach der Loskaufpolitik für die nichtrebellischen Feudalherren und deren Agenten wurden über 60 000 Hektar Ackerland, 820 000 Viehstücke, 20 000 Agrargeräte und 64 200 Zimmer aufgekauft. Die Regierung würde innerhalb von 8-13 Jahren dafür zu mittleren Preisen Lösegeld bezahlen. Im September 1961 wurden 2000 Haushalten Loskaufsurkunden ausgestellt und das erste Lösegeld bezahlt. Einige patriotische Persönlichkeiten bekleideten sogar wichtige Ämter im Vorbereitungskomitee für die Gründung des Autonomen Gebiets Tibet.
Ende 1961 wurde die demokratische Reform im Wesentlichen vollendet. Durch die demokratische Reform wurde die reaktionäre und rückständige feudale Leibeigenschaft gründlich gestürzt, und eine Million Leibeigene und Sklaven wurde von der Unterdrückung der Feudalherren befreit, damit es ihnen ermöglichte, die persönliche Freiheit wiederzuerlangen, was die Menschenrechtslage in Tibet von Grund auf änderte und für die gesellschaftliche Entwicklung Tibets eine Grundlage legte.
Gründung des Autonomen Gebiets Tibet 1965: Nach der chinesischen Verfassung wird in Tibet die nationale Gebietsautonomie durchgeführt. Der Staat garantiert die politischen Rechte der Bevölkerung der verschiedenen Nationalitäten in Tibet auf die gleichberechtigte Mitwirkung bei der Verwaltung der Staats- und lokalen Angelegenheiten, insbesondere die Rechte der tibetischen Bevölkerung auf die Selbstverwaltung der Angelegenheiten ihres Gebiets und ihrer Nationalität in den Bereichen Politik, Wirtschaft und wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung. Aus Rücksicht auf die konkreten historischen Verhältnisse Tibets und anderen Faktoren in den Bereichen Politik, Wirtschaft, Religion und Kultur sind einige flexible Methoden, die sich von denen in anderen autonomen Gebieten unterscheiden, in der Durchführung der nationalen Gebietsautonomie in Tibet angewandt.
Am 9. März 1955 wurde auf der 7. erweiterten Konferenz des Staatsrats, wobei Ministerpräsident Zhou Enlai den Vorsitz führte, die Resolution über die Gründung des Vorbereitungskomitees für das Autonome Gebiet Tibet überprüft und angenommen. In der Resolution hieß es: "Das Vorbereitungskomitee für das Autonome Gebiet Tibet (kurz: Vorbereitungskomitee) ist ein Machtorgan unter Führung des Staatsrats, das für die Vorbereitung auf die Gründung des Autonomen Gebiets Tibet verantwortlich ist. Seine Hauptaufgaben sind, nach den Bestimmungen der chinesischen Verfassung und dem 17-Punkte-Abkommen und entsprechend den Gegebenheiten Tibets auf die Durchsetzung der nationalen Gebietsautonomie in Tibet vorzubereiten." Der Staatsrat entschied zudem, den Dalai Lama zum Vorsitzenden, der Panchen Erdeni zum ersten Vizevorsitzenden und Zhang Guohua zum zweiten Vizevorsitzenden des Vorbereitungskomitees zu ernennen.
Am 22. April 1956 fand die Versammlung für die Gründung des Vorbereitungskomitees in der neu gebauten Großen Halle in Lhasa statt. Der Dalai Lama war der Vorsitzende des Vorbereitungskomitees.
Im Zuge der Unterdrückung der Rebellion und der Durchführung der demokratischen Reform wurde die feudale Leibeigenschaft abgeschafft. Die Million zählenden Leibeigenen und Sklaven wurden befreit. Sie konnten nicht mehr als privates Eigentum der Feudalherren gekauft oder zur Schuldentilgung verkauft, überlassen oder ausgetauscht und nicht mehr von diesen zum Frondienst gezwungen werden. Sie gewannen persönliche Freiheit und wurden zu Herren der Gesellschaft. Im Juli 1959 verabschiedete das Vorbereitungskomitee "Das Statut über die Organisation der Bauernverbände auf Kreis-, Bezirk- und Gemeindeebene in Tibet", in dem festgelegt wurde, dass die Bauernverbände auf Bezirk- und Gemeindeebene die Funktion der Grundmacht ausüben sollen. Bis April 1960 wurden die Volksregierungen von 7 Bezirken, einer Stadt und 72 Kreisen gegründet, während 20 Distrikte und 300 Gemeinden ihre Volksregierungen ins Leben gerufen hatten. Im März 1962 gab das Vorbereitungskomitee die "Anweisung über die Durchführung der Wahlen auf Basisebene im ganzen Gebiet (Entwurf)". Im Juli und August 1965 waren die Allgemeinwahlen auf Kreis- und Gemeindeebene im Wesentlichen beendet. 1359 Gemeinden bzw. Ortschaften führten die Allgemeinwahlen durch und weitere 567 Gemeinden bzw. Ortschaften hielten Abgeordnetenkonferenzen ab, die Funktion des Volkskongresses ausübten. Zusammen machten die beiden 92% der Gesamtzahl der Gemeinden bzw. Ortschaften des Gebiets aus. Volksregierungen auf Gemeindeebene, in der der Anteil der Regierungsbeamten aus ehemaligen Leibeigenen und Sklaven an der Gesamtzahl überwog, wurden gegründet. Es gab im ganzen Gebiet 54 Kreise, die ihre ersten Volkskongresse abhielten, Kreisvorsteher und stellvertretende Kreisvorsteher wählten und Volkskomitees auf Kreisebene gründeten. Zugleich wurden 301 Abgeordnete, die an der 1. Tagung des I. Volkskongresses des Autonomen Gebiets teilnehmen würden, gewählt.
Mit Genehmigung der Zentralregierung fand die 1. Tagung des I. Volkskongresses des Autonomen Gebiets Tibet vom 1. bis zum 9. September 1965 in Lhasa feierlich statt und das Autonome Gebiet Tibet wurde offiziell ins Leben gerufen. Ngapoi Ngawang Jigme war der erste Vorsitzende des Autonomen Gebiets.
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