Geheimnis um Maskenwechsel bei Sichuan-Oper gelüftet |
Die bislang geheimgehaltene Technik des Maskenwechsels ("bianlian") bei einer der ältesten chinesischen Opernformen, der Sichuan-Oper, wurde ohne behördliche Genehmigung von einigen Darstellern der Öffentlichkeit preisgegeben. Die Enthüllung führte in China zu einer erhitzten Debatte über die Frage der Geheimhaltung oder der Preisgabe von geheimen Techniken auf dem Gebiet der darstellenden Künste. In engem Zusammenhang dazu steht der nationale Tag des Kulturschutzes, der am 10. Juni gefeiert wurde. "Einige Sichuan-Operdarsteller haben die geheime Technik des Maskenwechsels in andere Landesteile und sogar ins Ausland verkauft", sagte Wang Daozheng, ein 68-jähriger Maskenwechsel-Meister aus Sichuan. Einige Kulturexperten fordern jetzt eine Untersuchung des Falls und die Bestrafung der "Verräter". Andere halten die Einstufung als Staatsgeheimnis schlichtweg für überflüssig. "Eine international anerkannte Kunstform ist nach wie vor Garant für die längste Lebensdauer", erklärte Peng Denghuai, ein anderer Sichuan-Opern-Maskenspieler, gegenüber der Nachrichtenagentur Xinhua. "Wir müssen dieser Kunstform den Weg ins Ausland ebnen und ihr auf der internationalen Bühne Anerkennung verschaffen", sagte Peng weiter. Die Sichuan-Oper ist für ihre Maskenwechsel berühmt. Mittels Handbewegung oder Wenden wechseln die Künstler in kürzester Zeit die Masken. Professionelle Maskenspieler können in 20 Sekunden bis zu zehn Masken wechseln. In China gibt es nur 200 Künstler, die diese Kunstform beherrschen. Laut Hu Jixian, stellvertretender künstlerischer Leiter der Provinz Sichuan, handelt es sich beim Maskenwechseln um eine einzigartige Kunstform. Daher fordert er einen verbesserten Schutz sowie die Unterstützung bei der Entwicklung dieser Technik. "Seit der Einstufung als Staatsgeheimnis ist dieser Fall ein absoluter Einzelfall, gegen den entsprechenden vorgegangen werden muss", betonte Hu. (China.org.cn, Xinhua, 15. Juni 2006)
|