Sarg mit 1800 Jahre alten Malereien entdeckt

Im Autonomen Gebiet der Inneren Mongolei haben chinesische Archäologen einen alten Sarg mit Farbmalereien aus der Östlichen Han-Dynastie (25-220) entdeckt.

Bei der Bergung des Sarges aus einem Grab im Siziwang-Banner mussten sie allerdings feststellen, dass die Grabbeilagen bereits geplündert worden waren. Der schön gearbeitete Sarg befand sich bei seiner Ausgrabung in einem sehr gutem Zustand.

"Die Farbmalereien auf der Innenseite des Sarges erzählen vom täglichen Leben und von der Jagd", sagt Wang Dafang, Mitarbeiter des Denkmalschutzamtes der Inneren Mongolei.

Das wertvollste Gemälde auf dem Sarg zeigt eine Episode mit einem Pferd, das fünf Wägen zieht. Laut Aussage von Kulturexperten, handelt es sich hierbei um die Idealvorstellung eines Zuges in alter Zeit.

Die Jagdgemälde zeigen Tiere wie Ziegen, Rehe, Hunde und Jäger.

Trotz weiteren ausstehenden Forschungen zur Bestimmung des genauen Alters des Sarges vermuten Archäologen, dass dieser aus der Östlichen Han-Dynastie stammt.

Der Sarg könnte laut vorübergehender Forschungsergebnisse aber auch von den südlichen Hun stammen, einem alten Nomadenvolk, das im Norden Chinas lebte.

"Stil und Methode der Farbmalereien auf dem Sarg erinnert an die Grottenkunst im Yinshan-Gebirge in Nordchina", meint Shao Qinlong, Kurator des Museums in der Inneren Mongolei, in dem der Sarg ausgestellt ist.

"Die Erforschung des Sarges wird auch für das exakte Entstehungsjahr der Yinshan-Grotten wichtige Aufschlüsse bringen", ergänzt Shao.

Im Sommer 1976 stieß der chinesische Archäologe Gai Shanlin während Untersuchungen vor Ort auf die ersten Grotten im westlichen Teil des Yinshan-Berges.

Seitdem konnten dort drei "Schatzkammern mit alter Grottenkunst" und über 30.000 wertvolle Gegenstände gefunden werden.

Die Grottenkunst von der Neusteinzeit bis zur Qing-Dynastie (1644-1911) erzählt von der Jagd und den religiösen Aktivitäten der alten Nomadenstämme in Nordchina.

(China.org.cn, Xinhua, 16. Oktober 2006)