Nachbau des alten Sommerpalastes geplant | |||||||||
Die Stiftung für den Schutz chinesischer Kulturgüter sowie die private Zhejiang Hengdian Stiftung für die kulturelle Entwicklung Chinas, die von dem 72 Jahre alten Xu Wenrong geleitet wird, wollen bei dem Nachbauprojekt zusammenarbeiten. Der Nachbau soll in Hengdian in der Provinz Zhejiang entstehen.
"Der Nachbau wird eine 1:1 Imitation der Anlage aus der Qing-Dynastie (1644-1911) und aus den drei Hauptgebäudekomplexen der Gärten Yuanming, Changchun und Yichun bestehen. Er wird eine Fläche von über 400 Hektar einnehmen, von denen 40 Prozent Wasser sein werden", sagt der leitende Architekt Zhang Xianchun. Der neue Yuanmingyuan werde die "künstlerische Quintessenz der chinesischen Gärten" darstellen.
Allerdings treffen Xus Ambitionen durchaus auch auf starken Widerspruch. Viele Gegner des Projektes sind der Ansicht, dass der Yuanmingyuan ein Symbol der Demütigung der Chinesen sei. "Es hat 150 Jahre gedauert, den Yuanmingyuan zu bauen. Er kann nicht in fünf oder zehn Jahren nachgebaut werden", sagt Professor Ruan Yisan, Direktor des staatlichen Instituts für berühmte historische und kulturelle Städte bei der Shanghaier Tongji-Universität. "Die heutigen Ruinen sind ein Zeugnis dieser geschichtlichen Epoche. Der Nachbau ist unnötig."
"Wenn der Nachbau eine Touristenattraktion sein soll, dann könnte er viel Geld verlieren, wenn man die gewaltigen Kosten für seinen Bau in Betracht zieht", meint Ruan. China besitzt 2500 Touristenattraktionen, in die 150 Milliarden Yuan (15 Milliarden Euro) investiert wurden. Nur 10 Prozent davon sind profitabel.
Xu erhält aber von einigen Experten und Gelehrten auch Unterstützung für seinen Nachbauplan. Sie sind der Überzeugung, dass ein Nachbau einen starken Kontrast zu den Ruinen in Beijing bilden und junge Menschen an diese Periode der chinesischen Geschichte erinnern würde.
Der Yuanmingyuan Experte Li Jianping ist der Meinung Vertreter beider Standpunkte wollten "Chinas großes kulturelles Erbe schützen." Die Vorteile und Nachteile des Nachbaus werden nicht deutlich werden, bevor er fertig gestellt ist."
Der Yuanmingyuan befindet sich unter anderem auf der Liste der Stätten zur "patriotischen Erziehung."
(Alle Bilder sind aus dem abendfüllenden Dokumentarfilm "Yuanmingyuan".) (China.org.cn, Xinhua, 24. Oktober 2006)
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