Förderpreis für Dokumentarfilmer

Discovery Channel sucht sechs visionäre aber einfache Filmemacher für das diesjährige von Discovery Channel finanzierte First Time Filmmakers (FTFM) Festival. FTFM zielt auf die Förderung vielversprechender Filmemacher in China.

Bewerber müssen einen 30 Minuten langen Dokumentarfilm über das China der Gegenwart einreichen. Die sechs Filmemacher, die bis in die Endrunde durchhalten, erhalten ein Training und professionelle Unterstützung von den Produzenten von Discovery Channel sowie die Chance ihr Talent auf internationalem Niveau vorzuführen.

Shi Qiurong, Student der Kinematographie an der Beijinger Filmakademie, gehörte im vergangenen Jahr zu den sechs Gewinnern. Shi brach mit seinem "Good Morning, Beijing" die typisch China-Stereotype auf. Sein Film wurde auch bei den diesjährigen Asia Television Awards in zwei Kategorien nominiert. Der Film erzählt von einer Gruppe Beijinger Senioren, die nach ihrer Berentung angefangen haben, aus Spass Englisch zu lernen. Sie teilen die Vorfreude auf die Beijinger Olympiade 2008 und die Möglichkeit, Englisch sprechende Touristen zu treffen.

Yang Jing, 73, ist einer der pensionierten Englischlerner. Yang hatte begonnen, Englisch zu lernen, nachdem er seinen Enkelsohn an einem englischsprachigen Kindergarten angemeldet hatte, bei dem Eltern und Betreuer aus dem Hintergrund des Raumes zuschauen können. Heute ist er freiwilliger Touristenführer für ausländische Touristen in der Verbotenen Stadt.

Zu den anderen Filmen, die im vergangenen Jahr gewonnen haben, zählen "Mongolian Idol," "Car Crazy," "Women of the Long Braid," "Out of the Dark" und "Art Factory." Die Filme erhielten finanzielle Unterstützung und wurden im Oktober als Serie "China 21" über Discovery Channel in der asiatisch-pazifischen Region und über 26 Kabelfernsehstationen auf dem chinesischen Festland ausgestrahlt und erreichten so über 114 Millionen Haushalte.

"Ich wollte früher direkt nach meinem Abschluss Filme drehen. Aber heute weiss ich, dass ich meine Karriere mit Dokumentarfilmen beginnen muss. Der Film hat seine Wurzeln im wahren Leben. Als Dokumentarfilmer kann ich viel über die Welt lernen", sagt Shi.

Cui Hongxin ist 27 Jahre alt und Regiesseur von "Car Crazy". Sein Film erzählt vom Traum Sun Zhongqis und seiner Leidenschaft für "Monster Car Tuning."

"Lange Zeit haben viele chinesische Regiesseure die Dokumentarfilmerei als eine individualistische Kunstform missverstanden, die nur zum Ausdruck der eigenen Gefühle dient", sagt Cui. "Aber von Discovery Channel habe ich gelernt, dass das Publikum das wichtigste für einen Dokumentarfilm ist. Ich lerne hier, einen internationalen Dokumentarfilm mit chinesischen Charakteristika zu drehen." Gegenwärtig bereitet sich Cui darauf vor, eine Film über den Autoliebhaber Yang Jun zu drehen, der im kommenden Jahr mit seinem umgebauten Jeep nach Spanien fahren will.

Dennoch müssen heimische Produktionen sich noch weit entwickeln, um die Qualität von westlichen Top Produktionen zu erreichen. "Fehlende Finanzierung und Marketing sind Probleme, denen sich chinesische Dokumentarfilmer gegenüber sehen", sagt Shi. "Was mich am meisten beeindruckt hat, war, dass die Produzenten von Discovery Channel immer zuerst den Geschmack des Publikums berücksichtigt haben, und sich nie scheuten über Profit zu sprechen."

An dem FTFM-Finale in Guangzhou am 4. und 5. Dezember werden zwölf ausgewählte Bewerber teilnehmen.

(China.org.cn, China Daily, 22. November 2006)