Die chinesische Nation hat in der Jahrtausende langen Geschichte eine glanzvolle Kultur geschaffen, und die traditionelle chinesische Medizin und Arzneikunde ist in der Produktion und im Leben und Kampf der Chinesen gegen die Krankheiten entstanden und entwickelt. Sie ist ein geheimnisvoller Bestandteil der Kulturkammer der chinesischen Nation.
Es ist sehr schwer, unter den 1,2 Milliarden Chinesen einen Menschen zu finden, der noch nie von der traditionellen chinesischen Medizin und mit traditionellen Heilmitteln behandelt worden ist.
Diese von der modernen westlichen Medizin völlig unterschiedliche traditionelle Heilkunde und Therapeutik hat in China eine Geschichte von einige tausend Jahren.
Die traditionelle chinesische Medizin hat ein komplettes theoretisches System und eine wissenschaftliche Grundlage und widerspiegelt das tiefe Verständnis der chinesischen Nation für das Verhältnis zwischen dem menschlichen körper,der Umwelt und der Natur.
Im Vergleich zu den Medizinrichtungen der anderen Nationen der Welt haben die Chinesen schon vor 2000 Jahren mit der theoretischen Forschung der traditionellen Medizin angefangen. Gelehrte aus verschiedenen Dynastien hatten zahlareiche medizinische Werke geschrieben. Gut aufbewahrt sind heute immer noch 13 000 davon.
Das Werk "Huangdi Nei Jing" - der Klassiker der Inneren Medizin - wurde in den Jahren zwischen 475 und 21 v.u.Z. verfaßt. In dem Werk wurde die These über das Verhältnis zwischen Menschen und Natur, über die Abhängigkeit der Gesundheit der Menschen von den Veränderungen der Natur und über die fünf festen Organe als eine Ganzheit aufgestellt.
Der Klassiker "Shanghan Lun", der im zweiten Jahrhundert von Zhang Ji entstand, hat eine "dialektische Diagnose und Behandlung" aufgestellt. Nach dieser Theorie soll man die gleiche Krankheit mit den einzelnen Patienten entsprechenden unterschied- lichen Methoden behandeln, weil die Reaktion der unterschiedlichen Patienten auf den gleichen Krankheitsherd unterschiedlich ist. So war Zhang Li dagegen, "gegen Kopfschmerzen nur den Kopf und gegen Fußschmerzen nur die Füsse zu behandeln" und befürwortete eine generele Regulierung und Behandlung des Körpers.
In den letzten mehr als 2000 Jahren wurden einige Hunderte von medizinischen Werken veröffentlicht. Das bekanteste davon ist natürlich der "Abriß der Arzneikunde" vom Jahre 1578. Das Werk wurde von Li Shizhen in 27 Jahren geschrieben und enthält 1892 pflanzliche und tierische Heilmittel mit über 100 Abbildern. Es war das autoritärste Werk von damals.
In den Volkssagen und geschichtlichen Aufzeichnungen gab es zahlreiche berühmte Ärzte, die bekanntesten davon waren Bian Que und Hua Tuo. Bian Que vom 5. Jahrhundert war der Begründer der traditionellen Diagnose durch Betrachten, Riechen, Fragen und Tasten. Er kämpfte für die Wissenschaft und gegen die Hexerei und hatte sein ganzes Leben für die klinische Behandlung eingesetzt.
Hua Tuo stammte aus der Östlichen Dynastie vor etwa 2000 Jahren. Als Erster hatte er die Narkose eingeleitet. Die von ihm zusammengestellte "Mafeisan"-Pulver ist das früheste Betäubungsmittel in der Welt. Zur körperlichen Abhärtung hatte er eine das Taiji-Boxen ähnliche Gymnastik "Wuqinxi" geschaffen, die Bewegungen von fünf Tieren, und zwar Tieger, Hirsch, Bären, Affen und Vogel, nachahmt. Es war die früheste sportliche Therapie.