Deutschland seit 28 Jahren Chinas größter Handelspartner in Europa

Der deutsche Bundespräsident Johannes Rau ist seit letzter Woche Mittwoch auf Staatsbesuch in China. Dieser Besuch ist ein Symbol für die fortschreitende Entwicklung der Beziehungen zwischen China und Deutschland. In den vergangenen Jahren hat sich die Zusammenarbeit beider Länder in verschieden Bereichen rasant entwickelt. Am meisten trifft dies auf die Entwicklung der wirtschaftlichen Beziehungen zu.

Statistischen Angaben des chinesischen Hauptzollamtes zufolge ist Deutschland seit 1975 der größte Handelspartner Chinas in Europa. Die Zusammenarbeit in Wirtschaft und Handel hat sich in den vergangenen 28 Jahren auf allen Ebenen positiv entwickelt.

Laut einer Statistik des Amtes hat das bilaterale Handelsvolumen in den vergangenen 5 Jahren ein zweistelliges Wachstum zu verzeichnen. Allein in den ersten 7 Monaten des laufenden Jahres ist der chinesisch-deutsche Handel um 55,3% auf 20 Mrd. € (22,3 Mrd. USD) gewachsen und hat damit bereits das Volumen des Vorjahres erreicht. Mittlerweile macht das chinesisch-deutsche Handelsvolumen 26% des chinesisch-gesamteuropäischen Handels aus und entspricht 33,6% des chinesischen Außenhandels mit der EU.

Deutschland ist seit Anfang dieses Jahres das einzige europäische Land auf der Rangliste der 10 größten ausländischen Investoren in China. Allein in diesem Jahr wurden Verträge über Investitionen in Höhe von 912,6 Mio. € (1,02 Mrd. USD), 88,15% mehr als im gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres abgeschlossen.

Statistiken des chinesischen Handelsministeriums zufolge rangiert Deutschland beim Technologietransfer mit China seit Jahren auf Platz Nummer 1 unter allen europäischen Ländern. Bis Ende Juli des laufenden Jahres hatte China insgesamt 6.768 Verträge über die Einführung von Technologie aus Deutschland genehmigt, was einem Wert von 23,35 Mrd. € (26,1 Mrd. USD) entspricht. Damit liegen nur noch Japan und die USA vor Deutschland.

Die chinesisch-deutsche Zusammenarbeit in Wirtschaft und Handel steht auf einem soliden Fundament, umfasst viele Bereiche, besitzt noch großes Potential und verspricht eine interessante Zukunft. Die Deutsche Bank ist mittlerweile das 7. auswärtige Finanzinstitut, das sich als Qualified Foreign Institutional Investor (QFII) in China qualifiziert hat.

Angaben des chinesischen Handelsministeriums zufolge hat China bis Ende Juli des laufenden Jahres insgesamt 3.544 deutsche Investitionsprojekte in China im Wert von Mrd. 8,2 Mrd. € (9,17 Mrd. USD) genehmigt. Auf der Rangliste der Länder und Regionen, die in China Investitionen tätigen, nimmt Deutschland den 9. Platz ein.

Die meisten deutschen Investitionen fließen in die Herstellungsbranchen. Die Projekte sind vor allem kapital- und technologieintensiv und reichen von Automobilbau und Flugzeugwartung bis zur Stahl- und petrochemischen Industrie.

Den Einzug in den chinesischen Markt streben zudem deutsche Banken, Versicherungsunternehmen, Reedereien und zahlreiche Handelsunternehmen an. Manche davon haben bereits Filialen in China eröffnet. Seit Ende 2002 haben bereits 12 deutsche Banken 7 Filialen und 15 Vertretungen eingerichtet. 3 der insgesamt 7 Filialen sind berechtigt, RMB-Geschäfte abzuwickeln. Gleiches gilt für acht deutsche Versicherungsunternehmen mit mittlerweile insgesamt 12 Vertretungen und 3 Filialen in China.

Auch China verstärkt inzwischen seine Investitionen in Deutschland. Nach Angaben des chinesischen Handelsministeriums hat China bis Juni des laufenden Jahres, 159 Unternehmen bzw. Joint Ventures mit einem Investitionsvolumen von knapp 66,92 Mio. € (74,8 Mio. USD) in Deutschland gegründet. Die Investitionsprojekte konzentrieren sich vor allem auf die Handels- und Dienstleistungsbranchen wie Reedereien, Unternehmensberatung und vereinzelt Verarbeitungsindustrie.

Die chinesisch-deutsche Zusammenarbeit in Wirtschaft und Handel ist sowohl in der Breite als auch in der Tiefe führend bei den Kooperationen Chinas mit europäischen Partnern.

(CRI/China.org.cn, 17. September 2003)