In Kühlungsborn an der norddeutschen Ostseeküste ist ein weiteres Zentrum für traditionelle chinesische Medizin (TCM) eröffnet worden. Im Rahmen des Gesundheitstourismus sollen dort nicht nur Gäste mit traditionellen chinesischen Heilverfahren wie Akupunktur, Massagen und Entspannungstechniken betreut werden. Auch ist ein akademischer Austausch mit chinesischen TCM-Universitäten geplant. Damit soll das Verständnis zwischen den Menschen in Deutschland und China gefördert werden.
Mit Pipa-Klängen von der chinesischen Künstlerin Zhang Jingyu aus Berlin, begann am 15. Dezember im Hotel Polar Stern in Kühlungsborn an der deutschen Ostseeküste, ein „Chinesischer Abend". Damit sollte über das Kompetenzzentrum für Traditionelle Chinesische Medizin informiert werden, das in dem Hotel eingerichtet wurde.
In Deutschland sind traditionelle chinesische Heilverfahren wie die chinesische Akupunktur weitgehend anerkannt. Viele deutsche Ärzte und Heilpraktiker praktizieren Naturheilverfahren wie die Akupunktur. Doch welches Konzept verfolgt das neue TCM-Kompetenzzentrum in Kühlungsborn, und welche Besonderheiten und Perspektiven gibt es hier. Dazu Albrecht Kurbjuhn, der Geschäftsführer des Hotels Polar-Stern: „Wir nennen uns nicht Heilpraxis hier im Hotel Polar Stern, sondern wir sprechen ganz bewusst von einem Kompetenzzentrum, und deshalb werden die Angebote wesentlich komplexer sein als in diesen Heilpraxen. Wir haben vor, Aus- und Weiterbildung in dem Bereich traditioneller chinesischer Medizin zu machen für deutsche Ärzte und Heilpraktiker. Wir haben vor, im Rahmen von Wellness-Angebot, also im Sinne des Gesundheitstourismus auch Massagen und Lebensweisen, Entspannungstechniken aus dem TCM-Bereich unseren Gästen näher zu bringen; und wir wollen auch einen akademischen Austausch beginnen zwischen den Universitäten hier in Norddeutschland und solchen, die sich in China mit TCM beschäftigen."
„Zu den Besonderheiten unseres TCM-Kompetenzzentrums in Kühlungsborn zählt sicherlich auch im Kontrast zu den bestehenden Zentren in den Ballungsräumen Deutschlands, dass wir hier Naturheilverfahren in der Natur anbieten können. Unsere Angebote sind eingebettet zwischen weiten Stränden, ausgedehnten Wäldern, frischer Luft und einem gigantischen natürlichen Umfeld. Wir denken, das wird zu einem besonderen Heilerfolg beitragen. Eine weitere Besonderheit, wie ich sie mir vorstelle, ist das, dass wir TCM nicht als losgelöstes Mosaiksteinchen aus dem großen Bild der chinesischen Kultur anbieten wollen, sondern wir wollen ganz bewusst dem Gast auch ein Verständnis für die Gesamtheit chinesischer Geschichte, Gesellschaft und der Moderne bis hin zu Kenntnissen über Land und Leute vermitteln. Wir sind davon überzeugt, dass das auch zu der Nachhaltigkeit des Heilerfolges führen wird, und wie ich hoffe, auch einen Beitrag zur Verständigung zwischen den Menschen in Deutschland und China leisten.", so Kurbjuhn weiter.
Die Ortschaft Kühlungsborn wurde ganz speziell wegen ihrer Natur und der günstigen geographischen Lage für den Standort des TCM-Kompetenzzentrums ausgesucht, bestätigte der Investor Gu Jia: „Wir wollten ein Kompetenzzentrum für Traditionelle Chinesische Medizin eröffnen, das sowohl Behandlung und Entspannung, als auch Erholung und Naturtourismus anbieten kann. Diese Ortschaft befindet sich in dem touristisch geprägten Bundesland Mecklenburg-Vorpommern und verfügt über die bekanntesten Strände dieses Bundeslandes. Daher glauben wir, dass unser Kompetenzzentrum hier eine Zukunft hat. In der näheren Umgebung befinden sich die Städte Rostock, Schwerin, Hamburg und Berlin. Daher denken wir, dass wir mit Kühlungsborn als Standort unseres Kompetenzzentrums sowohl wegen seines natürlichen Umfeldes als auch aus geschäftlicher Hinsicht die richtige Entscheidung getroffen haben."
Gu Jia äußerte sich ferner zu den Perspektiven des TCM-Kompetenzzentrums: „Die traditionelle chinesische Medizin hat nicht nur in Mecklenburg-Vorpommern, sondern auch in anderen Bundesländern Deutschlands eine breite Perspektive. In Deutschland leiden viele unter verschiedenen chronischen Schmerzen, darunter Kopfschmerzen und Rückschmerzen. Aus praktischer Erfahrung können all diese Krankheiten mit TCM gut und gründlich behandelt werden, ohne jede Nebenwirkung."
Auch Albrecht Kurbjuhn zeigte sich sehr zuversichtlich, was die Perspektive des TCM-Kompetenzzentrums in Kühlungsborn betrifft: „Wir sind da sehr optimistisch, da zu erkennen ist, dass in Deutschland diese Naturheilverfahren auf Grund der Tatsache, dass sie weit weniger Nebenwirkungen haben sich zunehmend durchsetzen werden. Auch der Umstand, dass in den Arztpraxen oder in den Krankenhäusern oft wenig Zeit für die Patienten vorhanden ist, führt zu einem Trend zur Inanspruchnahme solcher Angebote. Auch können wir im Norden Deutschlands derartige Angebote jederzeit weiter ausdehnen, wenn man bedenkt, dass wir in Kühlungsborn über 12.000 Betten haben in über 100 Hotels und Pensionen und den vielen Ferienwohnungen, dann sehe ich hier ein sehr sehr großes Potential. Außerdem erlebt Mecklenburg-Vorpommern insgesamt im Tourismus einen riesen Boom, sogar in den jetzigen schwierigen Zeiten, die wir wirtschaftlich haben, so dass das Umfeld, die Dynamik in dieser Region doch sicherlich unser Unternehmen begünstigen wird."
Das Konzept und die Pläne des TCM-Kompetenzzentrums in Kühlungsborn stoßen bei den Interessenten auf großen Anklang. Zu den Gästen, die zum “Chinesischen Abend" kamen, zählten Vertreter aus dem akademischen Bereich, von offiziellen Stellen wie der Marketingorganisation der Stadt Kühlungsborn und dem Landkreis Bad Doboran, Vertreter anderer Hotels sowie Freunde, Bekannte und Stammgäste des Hotels Polar Stern.
(CRI/China.org.cn, 18. Januar 2004)