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08. 12. 2008 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Kulturinstitut

China steht vor "postwestlicher Moderne" Exklusiv

Schlagwörter: Goethe-Institut,Michael Kahn-Ackermann

Wird es in China nun bald mehr Kulturinstitute geben, oder haben andere Länder gar kein Interesse?

Es gibt schon Länder, die interessiert wären wie zum Beispiel Großbritannien, Japan, Italien, oder die USA. Doch konnten diese bisher aus verschiedenen Gründen keine Kulturzentren gründen. Es ist allerdings anzunehmen, dass sich China hier ebenfalls weiter öffnet, zumal es ja selber Kulturinstitute in anderen Ländern aufbaut. So ist zum Beispiel vor kurzem in Berlin, von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt, ein erstes chinesisches Kulturzentrum eröffnet worden. Das ist eine Ergänzung zu den Konfuzius-Instituten, welche ja vor allem die Sprache unterrichten.

Kommen wir zum Aktuellen. Das Goethe-Institut beteiligt sich an der Veranstatungsreihe "Deutschland und China – Gemeinsam in Bewegung", die vor kurzem in Guangzhou halt machte. Worum geht es dabei?

Das ist eine Veranstaltungsreihe, auf der sich innerhalb von drei Jahren in insgesamt sechs Städten Deutschland als ein "Land der Ideen" präsentiert. Sie basiert auf den Prinzipien der Zusammenarbeit von Wirtschaft, Kultur, Wissenschaft und Bildung, sowie deutsch-chinesischer Kooperation, und ersetzt die "Kulturjahre", mit denen sich andere europäische Nationen in den letzten Jahren in China präsentiert haben. Die Veranstaltung hat das Zentralthema "Nachhaltige Urbanisierung". Neben vielen Veranstaltungen, die sich direkt oder indirekt auf dieses Thema beziehen, veranstalten wir in jeder Stadt auf einem zentralen Platz eine neuntägige "Utopie eines öffentlichen Raums", eine so genannte "Deutschland- Promenade". Es handelt sich um eine Mischung von Ausstellungen in eigens konstruierten Pavillons aus Bambus, kulturellen Veranstaltungen, wie dem Popmusik-Festival, öffentliche Diskussionen in einem "Konferenzpavillon" und einem Biergarten. Mit der schnellen Entwicklung der chinesischen Städte geht oft die Identifikation der Einwohner mit ihrer Stadt verloren. So etwas wie die Piazza in Italien fehlt in China. Das versuchen die Städte durch riesige Prunkbauten auszugleichen, doch dies führt nur dazu, dass sich die Städte immer ähnlicher werden. Das historisch Gewachsene geht verloren. Teil des Programms sind daher speziell Workshops zur Stadtplanung oder zu Umweltfragen.

Kann man denn mit so einer Veranstaltung überhaupt etwas erreichen?

Definitiv. Wir waren überrascht, wie viele Leute sich wirklich für die teilweise sehr komplizierten ökologischen, technischen oder urbanistischen Fragen interessieren und auch oft nachfragen. Die Betreiber der Pavillons mussten feststellen, dass es nicht reicht, einfach Hostessen hinzustellen. Bei den früheren Stationen gab es vor den Pavillons teilweise lange Schlangen. Ich denke, vor allem die Mischung macht das Konzept attraktiv. Die Leute mögen, dass sie sich bei uns unterhalten oder sich informieren können, aber nicht konsumieren müssen.

Der Platz neben dem Tianhe-Stadion war diesmal jedoch dafür alles andere als gut.

Es war nicht unser Wunschplatz. Wir hatten alles für den Südplatz geplant, wo es auch mehr Passanten gibt. Doch uns wurde kurzfristig die Erlaubnis entzogen, weil dort eine Zeremonie für die Asienspiele stattfinden sollte. So mussten wir uns eben mit diesem Parkplatz im Westen des Stadions begnügen. Wir merken auch, dass wir hier weniger Besucher haben, als in den früheren Stationen.

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Quelle: german.china.org.cn

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