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16. 09. 2010 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Wie soll die chinesische internationale Kommunikation verbessert werden, damit das ausländische Publikum ein "wahres China" kennen lernen kann?
Der Schriftsteller Yu Qiuyu aus Shanghai hat vor kurzem einen interessanten Artikel veröffentlicht, in dem er von Chinas Teilnahme an der Expo in Hannover erzählt. Er meint, ein beliebiger Chinese wüsste nicht einmal, wie man sich im Ausland vorzustellen habe. Es schiene, dass die im Ausland stattfindenden Ausstellungen über China nicht auf die Ausländer, sondern auf die im Ausland lebenden Chinesen abzielen. Zum Beispiel habe ich mich im vergangenen Jahr an der Frankfurter Buchmesse beteiligt. Es freute mich, dass eine große chinesische Delegation dabei anwesend war, und viele Autorenlesungen abgehalten wurden. Ich finde jedoch auch, dass es viele Defizite gab. Auf dem Literaturforum wurden beispielsweise Bilder von 150 chinesischen Autoren ausgestellt. Li Ying und He Jingzhi zählten auch zu den fünf Dichtern. Man weiß, dass sie viele Gedichte, die die Kulturrevolution anpreisen, geschrieben haben. Niemand in Deutschland will ihre Gedichte lesen. Die Kulturrevolution ist schon fast 40 Jahre her. Deswegen bezweifeln viele Menschen, dass sie die moderne chinesische Literatur noch repräsentieren können. Ich halte die Fotoausstellung für einen Misserfolg.
Die chinesischen Medien sollten die chinesischen Autoren, die viel Talent zu bieten haben, vorstellen. Zum Beispiel Zhai Yongming, ich meine, er ist ein Dichter erster Klasse, nicht nur auf dem chinesischen Festland, sondern auch in Hongkong, Macao und Taiwan. In Deutschland veröffentlicht die FAZ jede Woche ein Gedicht von den besten deutschen Dichtern und eine Buchkritik über die Gedichtsammlungen sowohl der chinesischen als auch der deutschen Autoren. Es ist schade, dass die chinesischen Zeitungen weder chinesische noch ausländische Gedichte vorstellen. Die Werke chinesischer Dichter sind sehr komplex. Sie in einer Tageszeitung zu publizieren ist sehr schwierig. Die Autoren vertreten jedoch viele Meinungen über die moderne chinesische Kultur, Zivilisation, Literatur und die sozialen Probleme. Ouyang Jianghe, Xi Chuan, Wang Jiaxin, Li Jian, Tang Xiaozhu und so weiter repräsentieren meiner Meinung nach die fortschrittlichsten Meinungen Chinas. Im Austausch mit ihnen habe ich viel Neues erfahren.
Wie bewerten Sie als Deutscher Chinas Entwicklung?
Wir hoffen natürlich, dass China die eigenen Probleme, zum Beispiel die Taiwan-Frage, ohne Anwendung von Gewalt lösen kann. Diesbezüglich hoffen wir, dass China von Deutschland lernen könnte. Wir Deutschen haben uns friedlich wiedervereinigt. Ich glaube auch an eine Wiedervereinigugn Taiwans und des Festlandes.
Was sind die Unterschiede zwischen dem deutschen Goethe-Institut und dem chinesischen Konfuzius-Institut?
Es gibt Unterschiede. Die Lehrer der Goethe-Institute im Ausland haben sowohl sprachlichen als auch geisteswissenschaftlichen Hintergrund. Neben der Sprache können sie auch Kultur unterrichten. Sofern ich da richtig liege, können die Lehrer der Konfuzius-Institute in Deutschland lediglich Sprache unterrichten. Einige Leute sind deswegen enttäuscht, weil die Sprache eigentlich nicht von der Kultur, der Geschichte und der Literatur Chinas abgetrennt werden kann. Sie wollen auch die chinesische Kultur und Geschichte erfahren.
Welche Rolle hat das Konfuzius-Institut bei der Vermittlung der chinesischen Kultur im Ausland beziehungsweise in Deutschland?
Die Konfuzius-Institute sind unterschiedlich. Manche Konfuzius-Institute wollen nicht nur Sprache vermitteln sondern auch Kultur. Deswegen werde ich auch eingeladen, als Übersetzer, und hatte in der Vergangenheit die Gelegenheit, mit Wang Jiaxin aus Beijing, mit Liang Bingjun aus Hongkong, mit Bei Dao aus Hongkong und mit Ouyang Jianghe aus Beijing dort Veranstaltungen abzuhalten. Wir haben gelesen, Deutsch, Chinesisch. Wir haben uns unterhalten Und es kamen oftmals sehr viele zum Zuhören. Darin sehe ich eine große Aufgabe des Konfuzius-Instituts, dass es auch die lebende Kultur vorstellt, und vielleicht auch durchaus zu schwierigen Gestalten vorstellt, wie Ouyang Jianghe, der sehr anspruchsvoll schreibt, sehr schwierig. Aber er hat ein begeistertes Publikum in Deutschland, er wird hoch geschätzt. Er ist einfach ein kluger Mann. Es macht Spaß, mit ihm zu reden. Wer in Konfuzius-Instituten in Deutschland ihn erleben kann, ist sehr glücklich und bekommt ein ganz anderes Chinabild. Das Chinabild von einem Mann, der wirklich denken kann, der Mut hat, zu reden, der gebildet ist, der lauter neue Sachen sagt und der auch für uns Deutsche gedanklich eine Herausforderung ist. Es ist wirklich eine Herausforderung, weil seine Meinung sehr fortschrittlich ist. Deswegen habe ich auch Probleme, ihn zu verstehen. Diese Herausforderungen wollen wir. Wir wollen kluge Vertreter aus China.
Quelle: german.china.org.cn
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