Home | Aktuelles |
Multimedia |
Service |
Themenarchiv |
Community |
Home>Interview des Monats | Schriftgröße: klein mittel groß |
15. 06. 2012 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Das Goethe-Institut unterstützt auch die Plattform Metrowaves, die sich der Förderung elektronischer Musik widmet. Ist es für interkulturellen Austausch besonders wichtig, die Jugend anzusprechen?
Junge Menschen als Zielgruppe sind erklärtermaßen unser Interesse. Gerade elektronische Musik ist ein weites Feld, bei dem erfreulich viel abseits des Goethe-Instituts läuft. Daher war es für uns klar, dass wir uns in dem Bereich nur dann engagieren, wenn durch eine Plattform ein gewisser Mehrwert mit Netzwerk-Charakter entsteht. Wir versuchen daher nicht zuletzt, mit unserem Programm junge Künstler zu ermutigen, das zu machen, was sie für richtig halten und konsequent ihren Weg zu gehen. Das ist eine genuine Aufgabe des Goethe-Instituts.
Das Rechercheunternehmen Artprice gab kürzlich bekannt, dass im vergangenen Jahr 33 Prozent des weltweiten Umsatzes mit Kunstversteigerungen in China gemacht wurden. Gut drei Prozent mehr als in den USA, dem einst wichtigsten Kunstmarkt der Welt. Welche Chancen eröffnet das für die Künstler sowohl in China als auch in Deutschland?
Das ist natürlich ein interessantes Phänomen, bei dem ich allerdings nicht nur von Chancen, sondern ebenso von Gefahren sprechen würde. Hinter diesen Zahlen versteckt sich eine Kommerzialisierung der zeitgenössischen Kunst, die ich durchaus kritisch betrachte. Ich frage mit Adorno, ob die Kulturindustrie dahinter tatsächlich noch den Eigenwert der Kunst fördert oder schon längst in einem Warenkreislauf agiert, der sich von seinem eigentlichen Zweck entfremdet hat. Die Chancen liegen andererseits für jeden einzelnen Künstler darin, zu überleben. Offenbar hat sich hier ein Kunstmarkt und eine Sammlerelite etabliert, die sich jetzt auch für chinesische Kunst interessiert. Das ist eine ganz entscheidende neue Entwicklung. Bisher haben chinesische Sammler vor allem ausländische Kunst gesammelt. Wenn sich das jetzt sozusagen dreht, dann ist das gut für den chinesischen Markt. Allerdings nur dann, wenn das nicht zu einer Automatik führt, sich selbst zu wiederholen und dem Markt hinterher zu rennen. Im günstigsten Fall wirkt die ökonomische Situation stimulierend auf die künstlerische Kreativität und auf das Schaffen. Das wird sich allerdings erst zeigen.
2012 wird das 40. Jubiläum der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen China und Deutschland gefeiert. Wie wird sich das Goethe-Institut einbringen?
Im nächsten Jahr feiern wir 25 Jahre Goethe Institut in China, daher werden wir uns eher auf dieses Jubiläum konzentrieren. Wir stehen jedoch in engem Kontakt mit der deutschen Botschaft und werden uns vor allem bei der diesjährigen Bildungsmesse engagieren, in deren Rahmen Deutschland Ehrengast sein wird. Nicht zuletzt ist schließlich gerade der Bildungsbegriff von herausragender Bedeutung.
Abschließende Frage: Sie sind gerade dabei, die chinesische Sprache zu lernen. 您的中文水平有提高吗?(Was machen Ihre Chinesisch-Fortschritte?)
Anders: 是的,我经常看中国网。(Ja, ich schaue gerne auf China.org.cn.)
Peter Anders, 50 Jahre, studierte Theater, Film und Medien an der Freien Universität Berlin. Er ist seit 1990 am Goethe-Institut, war zuvor Leiter der Goethe-Institute in Kamerun, Brasilien und Bulgarien sowie Programmleiter der Region Afrika südlich der Sahara (2007-2011).
Quelle: german.china.org.cn
Druckversion | Artikel versenden | Kommentar | Leserbrief | zu Favoriten hinzufügen | Korrektur
Kommentar schreiben |
Kommentare |
Keine Kommentare.
|
mehr |