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12. 05. 2009 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Chinas Enthüllung über seine vorhandenen Goldbestände beflügelt den Goldmarkt und verdeutlicht die Absichten des Landes, seine Währungsreserven diversifizieren zu wollen. China werde auch weiter US-Staatsanleihen kaufen, meinen Experten.
Nach Angaben von Hu Xiaolian, Chefin des Amtes für Devisenverwaltung, hat China seine Goldbestände seit 2003 um 454 auf 1054 Tonnen erhöht. In den vergangenen sechs Jahren hatte es keinen öffentlichen Kommentar dieser Art über die streng geheimen Goldbestände gegeben. Die Zahl bestätigte jedoch, was viele Experten seit Jahren vermuten - dass China seine Reserven des Edelmetalls immer weiter angehäuft hat.
"Die Goldbestand-Zunahme ist sicherlich keine allzu große Überraschung, wenn man bedenkt, dass Gold immer als sichere Anlage gilt", sagte Wang Lixin, chinesischer Manager des Welt-Gold-Rates. Gerade in der globalen Finanzkrise seien Goldkäufe angemessen. China suche sichere Investitionen und "Gold überstrahlt jedes andere Vermögen", so Wang weiter.
China ist der größte Golderzeuger in der Welt. Das Land steht hinter den Vereinigten Staaten, Deutschland, Frankreich und Italien auf dem fünften Rang, was die Goldreserven angeht.
Doch nicht nur die Angst vor einer Dollar-Schwäche spricht für weitere Goldkäufe Chinas, sondern auch der in dieser Hinsicht bestehende Nachholbedarf des Landes, meinen Experten. Denn der Goldanteil an den fast zwei Billionen US-Dollar betragenden Devisenreserven macht nur 1,6 Prozent aus - weit weniger als anderswo in der Welt. Andere Staaten halten nach Meinung von Analysten durchschnittlich zehn Prozent der Devisenreserven in Gold.
Diversifikation als Absicherung. "Die Sicherheit hat immer Vorrang bei den Währungsreserven, und Diversifikation ist ein wirksames Mittel, dieses Ziel zu erreichen", sagte Hu, die auch stellvertretende Chefin der People's Bank of China ist. Die Goldpreise hatten sich seit 2003 mehr als verdoppelt.
"Wir beobachten die Entwicklungen an anderen Zentralbanken sehr genau, um zu sehen, wie sich der Markt, speziell in Asien, weiter entwickelt", sagte Aram Shishmanian, Geschäftsführer des Welt-Gold-Rates.
China werde bei Hauptwährungen und qualitativ hochwertigen Anlagen bleiben, und seine Devisenreserven diversifizieren, erklärte Hu.
Begünstigt durch sein starkes Handelswachstum im letzten Jahrzehnt hält China die größten Reserven in fremder Währung weltweit. Chinas Währungsreserven beliefen sich auf insgesamt 1,95 Billionen US-Dollar Ende letzten Jahres, 417,8 Milliarden mehr als im Vorjahr.
China habe es im letzten Jahr trotz der weltweiten Finanzkrise geschafft, "Geld zu machen", so Hu. Trotzdem aber habe sich natürlich auch Chinas Wachstum und der Umsatz bei Auslandsreserven angesichts der schlimmsten weltweiten Wirtschaftslage seit 1929 verlangsamt.
China weiterhin an US-Staatsanleihen interessiert. Hu sagte Ende März, dass China weiterhin US-Schatzanleihen kaufen wolle, die Preisschwankungen dabei aber genau beobachte.
Ebenfalls im März hatte sich Regierungschef Wen Jiabao besorgt über die massiven Käufe von US-Staatsanleihen gezeigt und Absicherungen derer gefordert. China ist noch vor Japan der größte Besitzer von US-Schatzanleihen.
Experten bewerten die Käufe der amerikanischen Schatzanleihen unterschiedlich. Befürworter sehen in den Transaktionen eine positive Liquidität. Kritiker fürchten, dass sich die USA so schnell nicht aus der Finanzkrise lösen können und unter Umständen irgendwann zahlungsunfähig sind.
In der Vergangenheit hatte es Spekulationen darüber gegeben, ob China seine Käufe künftig ganz einstellen werde. Daran glaubt Finanzexperte Sherman Chan nicht: "Diese Bedenken werden China nicht davon abhalten, weitere Transaktionen zu starten". Es sei in Chinas Interesse, die Wirtschaft der Vereinigten Staaten zu unterstützen.
Die Erholung der wirtschaftlichen Lage in den USA ist auch für alle anderen Volkswirtschaften enorm wichtig, darin sind sich die Experten einig. Alle Länder hingen demnach davon ab, so die Analysten.
"Je länger die Rezession in den USA andauert, desto düsterer sieht es auch für Chinas Exporteure aus", so Chan weiter. Eine wirtschaftliche Entspannung in den USA sei die einzige Möglichkeit, den weltweiten Handel, wieder anzukurbeln.
Trotz eines Wachstumsrückgangs in vielen Bereichen steige das Vermögen von Chinas T-Bonds ständig, wenn auch langsamer, so die Kalkulation der Standard Chartered Bank.
Demnach wuchsen im ersten Viertel dieses Jahres Chinas Währungsreserven um ungefähr 47 Milliarden US-Dollar, im Vergleich zu 100 Milliarden US-Dollar im Vorjahr.
In einem Bericht der Bank hieß es, China reduziere seine US-Wertpapiere nicht, wechsele aber zunehmend von langfristigen zu kurzzeitigen Papieren.
Stephen Green von der Standard Chartered Bank sagte, man glaube an ein Wachstum der Reserven auf 400 Milliarden US-Dollar in diesem Jahr.
Finanzexperte Chan erklärte, die Investitionen seien weiterhin sicher und vor allem wichtig.
Quelle: Shanghai Daily
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