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25. 11. 2008 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Globalisierung

China: Stützkäufe von heimischen Sojabohnen sollen Bauern helfen

Derzeit fallende Preise für Sojabohnen bedrohen die Einkommen chinesischer Bauern. Chinas Regierung will nun mit Subventionskäufen den heimischen Markt stabilisieren. Chinesische Getreidemühlen werden dann billigere Bohnen aus den USA kaufen. Globalisierung macht's möglich.

Mit dem Kauf von mindestens drei Millionen Tonnen heimischer Sojabohnen will Chinas Regierung die Einkommen der Bauern erhöhen, wie Shanghai Daily unter Berufung auf zwei namentlich nicht genannte chinesische Industriemanager berichtet. Der Plan werde die Regierungseinkäufe bei Sojabauern im Nordwesten China verdoppeln; die Menge entspreche etwa 18 Prozent der gesamten Getreideproduktion Chinas, und etwa einem Drittel der Produktion der Anbauregion, so die Zeitung unter Berufung auf Bloomberg News.

Folgen der Globalisierung. Seit September, mit dem offiziellen Beginn der globalen Finanzkrise, sind die örtlichen Preise für Sojabohnen um 25 Prozent gefallen. Der Plan, der den heimischen Bauern helfen soll, wird chinesische Getreidemühlenbetreiber veranlassen, billigere Bohnen im westlichen Ausland zu kaufen. Globale Spekulation macht's möglich. Nie Ben, ein Manager bei Shanghai Continent Futures Co in Dalian, meint: "Während US-Farmer zweifelsohne von mehr Bestellungen aus China profitieren, hat die Regierung keine andere Wahl" als die heimischen Bohnen mit Stützkäufen zu subventionieren, um den Bauern zu helfen und die Nahrungsmittelsicherheit in China zu gewährleisten.

Nicht genetisch veränderte Sojabohnen für Lieferungen im Mai 2009 legten in Dalian um 1,4 Punkte auf 3262 Yuan (377 Euro) pro Tonne zu. Die Futures sind seit dem Rekordkurs vom 3. Juli mit 5241 Yuan (606 Euro) pro Tonne bis heute um 38 Prozent gefallen. Die Preise für importierte Sojabohnen sind in Dalian unter 3000 Yuan pro Tonne gefallen, sagte Nie.

Preispolitik. Die Preise für die Stützkäufe der Regierung sind laut Quellen von Shanghai Daily noch nicht entschieden. Die Nationale Kommission für Entwicklung und Reform, Chinas oberster Wirtschaftsplaner, hatte am 20. Oktober mitgeteilt, dass die Regierung 3700 Yuan (428 Euro) pro Tonne Sojabohnen bezahlen werde. Legt man diesen Preis zugrunde, wäre der Einkaufsvolumen der Regierung 11,1 Milliarden Yuan (1,3 Millarden Euro) betragen.

Gute Bohnen, schlechte Bohnen. Importierte Sojabohnen, zumeist genmanipuliert, können nur als Öl zum Kochen und, verarbeitet, als Sojamahlzeit verwendet werden. Aus heimischen Sojabohnen hingegen macht man in China hauptsächlich Nahrungsmittel wie Tofu, erläuterte Nie.

Quelle: Shanghai Daily

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