Gerücht oder Wahrheit? Einer Nachricht zufolge werden ab 1. Juni in China keine Kostümstücke mehr gesendet. Stattdessen sollen TV-Serien zu "Hauptthemen" rund um den 60. Nationalfeiertag gezeigt werden.

Solche Szenen werden vermutlich bis zum 1. Oktober nicht mehr im chinesischen Fernseher gezeigt.

Ab 1. Juni. dürfen alle chinesischen Fernsehagenturen keine TV-Serien mehr "zum reinen Amüsement" übertragen, dazu gehören auch die Kostümstücke, bei denen Schauspieler traditionelle Kleidung tragen. Stattdessen sollen angeblich hauptsächlich Fernsehprogramme zu "Hauptthemen" gesendet werden – zum Beispiel solche, die die Entwicklung der Gesellschaft widerspiegeln oder die Zuschauer zu fleißigem Arbeiten ermutigen, teilte ein anonymer Mitarbeiter eines Fernsehsenders in der Provinz Jinlin mit. Ihm zufolge stammt die "Mitteilung" aus dem Amt für Rundfunk-, Film- und Fernsehwesen und sie sei vermutlich bis Ende des Jahres gültig.

Unklar. Bei dem zuständigen Amt lässt sich diese Aussage jedoch nicht bestätigen: Gestern Nachmittag hat Wang Weiping, der Vizeleiter für Fernsehserienverwaltung des Amts, ein Interview gegeben, dabei aber keine klare Antwort. Er sagte nur, dass das Amt in Kürze dazu eine Anordnung erlassen werde.

Dementiert. Auch beim größten Fernsehsender in der Volksrepublik wird diese Aussage dementiert. Er habe bisher keine solche "Mitteilung" erhalten, sagte Wan Guohui, der Abteilungsleiter für Film und TV-Serien von CCTV-1 und 8, beim gestrigen Interview. Trotzdem hat er eingestanden, dass CCTV bald hauptsächlich Fernsehserien zu "Hauptthemen" übertragen werde. Beispielsweise werde am Nationalfeiertag dieses Jahres eine Fernsehserie mit dem Namen "Befreiung" gesendet.

Meldepflicht. Einem Zuständigen von HB-TV (Provinz Hubei) zufolge hat die Fernsehanstalt auch keine "Mitteilung" über das Verbot der Kostümstücke erhalten. Aber er hat gestanden, dass das Amt für Rundfunk-, Film- und Fernsehwesen die Agenturen schon aufgefordert habe, ihre Programme in der zweiten Jahreshälfte beim zuständigen Amt anzumelden. Damit habe die Behörde seiner Meinung nach lediglich den "Wunsch" geäußert, dass die Fernsehsender mehr "positive Fernsehserien" übertragen.