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30. 06. 2010 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Nach dem Unterricht in der Provinz nahmen Sie eine Stelle in der Hauptstadt an. Sie unterrichteten vier Jahre lang an der Peking-Universität österreichische Landeskunde, internationale Beziehungen und österreichische Medienkunde. Wie kam es dazu?
Ich habe schon begonnen, dies während meiner Zeit in Qiqihar einzufädeln. Konkret habe ich mich allerdings einfach auf eine Stelle als ÖAD-Lektor beworben. Meine Unterrichtserfahrungen in China haben mir dabei allerdings sehr geholfen. Meine Bewerbung passte gewissermaßen wie die Faust aufs Auge.
Als Ausländer haben Sie im Unterricht bestimmt auch europäische Standpunkte vertreten. Gab das keinerlei Konflikte?
Ich war erstaunt, dass ich auch hier sehr frei darin war, was ich erzählte. Ich musste am Anfang des Semesters einfach klarstellen, dass ich den Standpunkt einer westlichen Geschichtsforschung vertrete und der nicht in allen Fällen mit der chinesischen übereinstimmt. Allerdings stellt die Peking-Universität in der chinesischen Bildungslandschaft ohnehin ein Sonderfall dar. Hier ist traditionell ein bisschen mehr erlaubt als an anderen Hochschulen. Bekanntermaßen haben es Absolventen der Peking-Universität dann auch schwerer, in der Partei Karriere zu machen.
Nun noch eine persönliche Frage am Ende: Woher stammt eigentlich Ihr Interesse für China?
Das war eher Zufall. Gerade als die Wahl des Studiums anstand, lernte ich meine jetzige Frau kennen. Sie ist eine Chinesin, die in den USA geboren wurde und in Taiwan aufwuchs. Als ich sie traf, studierte sie in Österreich und besuchte auch Deutschkurse. Da war es folglich nur mehr als fair, wenn auch ich mich um ihre Sprache bemühte. So habe ich mich zum Sinologiestudium eingeschrieben. 1999 kam ich das erste Mal in die Volksrepublik, ein Jahr später belegte ich ein Austauschjahr. Auf diese Weise wuchs mein konkretes Interesse an China überhaupt erst.
Und nach insgesamt acht Jahren in China? Hält das Interesse an?
Als Ausländer in einem fremden Land ist man vermutlich immer gewissen Schwankungen unterworfen. Auf der einen Seite sind da das freundliche Wesen der Menschen und die Faszination an einer anderen Kultur, welche mich im Land halten. Gleichzeitig ist aber China in dieser Zeit für Ausländer wesentlich unattraktiver geworden. Ich nenne da zum Beispiel die Preisentwicklung insbesondere bei den Immobilien oder ein noch immer fehlender Mieterschutz. Ebenfalls sehr unattraktiv macht sich China durch den eingeschränkten Zugang zu Informationen im Internet.
Quelle: german.china.org.cn
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