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15. 10. 2010 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
von Magdalena Baeseler und Ren Bin, Beijing
Dr. Uwe Nitschke war lange Leiter von Goethe Instituten, unter anderem in Beijing. Kurz vor seinem wohlverdienten Ruhestand sprachen wir mit ihm über das Institut, seine Kulturarbeit und das China-Bild in den deutschen Medien.
China.org.cn: Sie sind schon beinahe zwei Jahre in Beijing, vorher haben sie für die Goethe Institute in Singapur, Tokio und Hongkong gearbeitet. Wie unterscheidet sich die Arbeit in den unterschiedlichen asiatischen Ländern voneinander?
Uwe Nitschke: Es sind noch keine zwei Jahre, die ich hier in Beijing bin, genau genommen bin ich seit einem Jahr und neun Monaten hier. Das ist mit Sicherheit die kürzeste Zeit, die ich je an einem Ort in Asien war, meist waren es fünf bis sieben Jahren. Diese Zeit braucht man für die Kulturarbeit aber auch. Es dauert eine Weile, um die nötigen Kontakte in der Kulturszene zu knüpfen. Meine Zeit hier war somit viel zu kurz.
Die Arbeit in den einzelnen asiatischen Ländern unterscheidet sich sehr voneinander, sowohl was den kulturellen asiatischen Hintergrund betrifft, als auch was die Kenntnisse über Deutschland angeht. Manche Länder arbeiten viel selbstständiger als andere, und das Budget für den Kulturbereich ist auch nicht überall gleich groß. In Tokio bestand zum Beispiel ein Großteil unserer Arbeit darin, Kontakte herzustellen. Wir haben nur dabei geholfen, die Entscheidungsträger nach Deutschland zu Festivals und Veranstaltungen zu schicken. Alle darauffolgenden Veranstaltungen haben sie vollkommen selbstständig organisiert und finanziert.
Hier in China stellen wir auch Kontakte her, aber die Veranstalter sind nicht so selbstständig. Häufig sind sie außerdem auf eine finanzielle Unterstützung von Sponsoren, der Regierung oder dem Goethe Institut angewiesen, um größere Produktionen durchführen zu können.
Wie war es in Hongkong?
Hongkong hat viele große Festivals, wie das "Art Festival" oder das "Film Festival." Es gibt noch unzählige kleinere Festivals und Veranstaltungen, die von der Stadt gesponsert und gefördert werden. In kleinerem Maße haben wir uns aber auch dort finanziell beteiligt.
Die großen Festivals in Hongkong sind jedoch so international, dass die Veranstalter vollkommen selbstständig und unabhängig entscheiden, welche Beitrage sie zeigen wollen. Wir können hier nur kleine Beiträge leisten.
Wie wurde ihre Kulturarbeit hier in China selbst aufgenommen?
Die größten Ergebnisse sind durch das Projekt "Deutschland und China gemeinsam in Bewegung" erreicht worden. Das war die größte Veranstaltung, die Deutschland jemals im Ausland veranstaltet hat. Es war auch nicht nur ein Event, es waren mehrere in unterschiedlichen Städten. Wir als Goethe Institut wollten dort, wo sich kein Institut befindet, Kontakte aufbauen. In Wuhan und Chongqing hatten wir vorher keine Kontakte, jetzt haben wir hier wirklich Arbeitskontakte hergestellt, die wir auch für zukünftige Projekte nutzen wollen. Gerade in China sind persönliche Kontakte besonders wichtig. Mit E-Mails alleine kommt man hier nicht sehr weit.
Quelle: german.china.org.cn
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