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06. 05. 2014 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
von Wolfgang Kuhn, Beijing
Vera Philipps ist Projektmanagerin bei der Stiftung Mercator und zuständig für den Regionalschwerpunkt China. Im Interview mit China.org.cn erzählt sie von den Zielen der Stiftung in China, von der Bedeutung internationaler Verständigung und Kooperation sowie von verschiedenen Projekten der Stiftung vom Schüleraustausch bis zum Thema Klimawandel.
China.org.cn: Frau Philipps, bitte stellen Sie den Lesern von China.org.cn die Stiftung Mercator und sich selbst in einem kurzen Überblick vor.
Vera Philipps: Die Stiftung Mercator ist eine private Stiftung, die in den 1990er Jahren von der Unternehmerfamilie Schmidt gegründet wurde. Die Stiftung arbeitet in den drei Kompetenzzentren Wissenschaft, Bildung und Internationale Verständigung an verschiedenen Themenbereichen: kulturelle Bildung, Integration und Klimawandel. Ich selbst bin Regionalwissenschaftlerin, ich habe moderne Chinastudien, Volkswirtschaft und internationale Politik studiert und insgesamt fünf Jahre in China verbracht. Bei der Stiftung Mercator habe ich 2009 angefangen, als wir hier in Beijing das Projektbüro aufgebaut haben.
Woher kommt der Name "Mercator"?
Der Name stammt vom berühmten Kartographen Gerhard Mercator, der im 16. Jahrhundert im heutigen Ruhrgebiet gelebt und gewirkt hat. Er war sowohl Kaufmann als auch Kartograph, er hatte viele verschiedene Talente. Die Mercator-Projektion ist vielleicht seine berühmteste Hinterlassenschaft, und er hat uns damit einen neuen Blick auf die Welt eröffnet. Diese neue Perspektive, aber auch das Völkerverbindende sind die Elemente, die wir mit dem Namen auch in unsere Stiftung übernommen haben.
Welche Schwerpunkte setzt die Stiftung Mercator in China?
Wir haben mittlerweile rund 30 verschiedene Projekte und Programme hier aufgebaut und arbeiten zu verschiedenen Themenbereichen. Der größte Bereich ist der Schüleraustausch, den wir schon seit vielen Jahren mit Stipendien fördern. Thematisch besonders wichtig ist uns das Verstehen und Begreifen der gesellschaftlichen Zusammenhänge in China, Deutschland und Europa. Das zweite wichtige Thema ist die interkulturelle Verständigung, das dritte die Kooperation im Klimaschutz. Bei der Analyse und Vermittlung gesellschaftlicher Zusammenhänge setzt die Arbeit des 2013 gegründeten Mercator Institute for China Studies (MERICS) an: Mit diesem in Berlin beheimateten Think Tank hat die Stiftung Mercator einen zentralen Ort für die gegenwartsbezogene Auseinandersetzung mit dem zeitgenössischen China geschaffen. Wir wollen damit eine Lücke füllen und mit Analysen und Forschung ein realistisches Bild des heutigen China aufzeigen.
In der Öffentlichkeit bekannt geworden ist Mercator vor allem mit dem Schüleraustausch.
Hier ist Mercator Exchange die Dachmarke, unter der unsere Austauschprogramme von der Jugend bis hin zu Nachwuchsführungskräften seit 2010/11 zusammengefasst werden. Das geht von einem kompletten Schuljahr bis hin zum Kurzaustausch über zwei Monate oder mehrere Wochen. Es gibt auch einen Austausch von Lehrern und Fachkräften der Jugendarbeit, von Kulturmanagern und weiteren Gruppen. Das ist ein großes Programm. Gerade sind wir dabei, mit dem Pädagogischen Austauschdienst der Kultusministerkonferenz einen Schulpartnerschaftsfonds zu gründen. Damit wollen wir noch stärker Schulen unterstützen, die gegenseitig in den Austausch treten wollen, und das auch nachhaltig. Wir entwickeln diese Programme ständig weiter. Im Bereich Nachwuchsführungskräfte ist außerdem natürlich die "Zukunftsbrücke Deutschland – China" hervorzuheben, die dieses Jahr zum 3. Mal stattfindet und bei der je 15 Nachwuchsführungskräfte aus China und Deutschland in einem intensiven Dialog mit Seminarphasen, Gruppenarbeit und Expertengesprächen zusammenkommen.
Quelle: german.china.org.cn
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