Am 20. Juli 2001 wurden drei Südchinesische Tiger im
Meihuashan-Wildpark-Gehege, im westlichen Teil der Provinz Fujian,
geboren. In einem Glückwunschtelegramm der Staatlichen Kommission
für Mensch und Biosphäre hieß es, daß diese Geburt einen ersten
Erfolg der Schutzmaßnahmen dieser vom Aussterben bedrohten Tierart
symbolisiere.
37
Tage später, am 27. August, genehmigte das Staatliche Amt für
Forstwirtschaft (SAF) das Projekt des Aufbaus des
Meihuashan-Reservates für die Zucht von Südchinesischen Tigern.
Hierbei handelt es sich um das drittgrößte Projekt Chinas für den
Wildtierschutz nach dem Schutz der Großen Pandas und der Ibise.
Der Südchinesische Tiger, der auch Chinesischer Tiger genannt wird,
zählt zu den seltenen Spezies des Landes und gehört daher zu den
Tieren erster Ordnung, die unter staatlichem Schutz stehen; er ist
einer der fünf Asiatischen Tigerarten und eines der zehn Tiere in
der Welt, die am schlimmsten vom Aussterben bedroht sind. Weltweit
gibt es nur noch 79 Exemplare, darunter leben 20 in der Natur und
59 in Zoos. Seine Gesamtzahl ist geringer als die der Großen
Pandas.
Eine Untersuchung, die vom SAF und dem Welt-Wildtierfonds in den
Provinzen Fujian, Guangdong und Jiangxi angestellt wurde, zeigte,
daß es im Meihuashan-Gebirge in der Provinz Fujian weitaus mehr
Südchinesische Tiger als in anderen Gebieten gibt. Die lokale
Regierung organisierte in den letzten Jahren 22 Untersuchungen, im
Rahmen derer zehnmal Südchinesische Tiger gesichtet wurden.
Experten äußerten, daß die natürlichen Bedingungen im
Meihuashan-Gebirge für die Existenz und Fortpflanzung von
Südchinesischen Tigern äußerst ideal seien. Das Meihuashan-Gebirge
befindet sich am Rand der tropischen Zone Südchinas; hier finden
sich viele üppige Bambushaine und eine reiche Fauna und Flora; die
Luftfeuchtigkeit ist hoch. Daher ist dieses Gebirge ein ideales
Habitat für Südchinesische Tiger.
Im
ersten Halbjahr 1998 äußerte der Oberbürgermeister der
Stadtregierung von Longyan, der gerade eine Untersuchung im
Meihuashan-Gebirge hatte durchführen lassen, daß die Existenz der
Menschheit von der Natur abhänge und seine Regierung die Heimat des
Südchinesischen Tigers schützen müsse. Kurz darauf ordnete die
Stadtregierung von Longyan das Projekt für den Schutz des
Südchinesischen Tigers an und beaufsichtigte es von
Durchführbarkeitsstudie über die Inangriffnahme des Projektes bis
zur Beschaffung von Geldmitteln. Sie rief alle Einwohner dazu auf,
etwas für den Schutz des Südchinesischen Tigers zu tun, was ein
großes Echo bei der lokalen Bevölkerung fand. Im Auftrag des
Meihuashan-Reservat-Verwaltungsamts arbeitete das Untersuchungs-
und Planungsinstitut des SAF ein „Pauschalprogramm für die Aufzucht
und Rückführung in die Wildnis von Südchinesischen Tigern“ und den
„Bericht der Durchführbarkeitsstudie“ aus, denen entsprechend in
1250 m Höhe im Meihuashan-Gebirge ein 500 ha großes Gehege für
Südchinesische Tiger gebaut worden ist. Bis 2010 soll die Tigerzahl
auf 100 gesteigert werden und die Tiere sollen schrittweise in die
Natur zurückgeführt werden.
Im
Juli 1998 genehmigte das SAF die Gründung des Meihuashan-Zucht- und
Forschungszentrums für Südchinesische Tiger und begann mit der
Durchführung des Projektes. Am 30. September desselben Jahres
führte besagtes Zentrum zwei Männchen und ein Weibchen aus einem
Suzhouer Zoo und im Juni 2000 zwei Weibchen und ein Männchen aus
einem Guiliner Zoo ein.
Am
1. August 2000 wurde das Meihuashan-Gehege für Südchinesische Tiger
in Caipantong, Stadt Buyun, ins Leben gerufen. Seither haben die
vom Aussterben bedrohten Südchinesischen Tiger eine neue sichere
Heimat. Wie eingangs erwähnt brachte am 20. Juli dieses Jahres
eines der Tigerweibchen aus Guilin drei junge Tiger zur Welt. Damit
leben heute insgesamt neun Südchinesische Tiger in diesem
Gehege.
Einem lokalen Beamten zufolge brachte die Stadt Longyan insgesamt
14 Mio. Yuan für dieses Projekt auf. Das Projekt besteht aus drei
Phasen:
1.
Gründung eines Zucht- und Forschungszentrums; 2. Rückführung der
gezüchteten Südchinesischen Tiger in die Natur; 3. Gründung des
Meihuashan-Reservates für Südchinesische Tiger.