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Ist der Hirntod gesetzlich legitimierbar? 1

Medizinisch wird in der Regel zwischen Hirntod und Herztod unterschieden. Die Definition für den Herztod ist einfach -- das Herz hat aufgehört, zu schlagen. Den Hirntod zu bestimmen, ist komplizierter und muß den folgenden Bedingungen entsprechen: tiefe Bewußtlosigkeit, anhaltende Mydriasis, verschwinden aller Gehirnstammreflexe, keine elektrische Aktivität im Gehirn und Apnoe. Außerdem müssen diese Symptome sechs Stunden lang unveränderlich bleiben.

In China wird der Tod anhand der Herzkriterien festgestellt. Wenn die Hirntodkriterien eingeführt würden, würden manche Leute, deren Herz zwar weiter schlägt, als Tote betrachtet werden.

Prof. Qiu Fazu, Mitglied der Chinesischen Akademie der Wissenschaften und bekannter medizinischer Experte, wies darauf hin, daß es China, wo in der Organtransplantation mittlerweile viele Fortschritte gemacht worden sind, im Vergleich zu anderen entwickelten Ländern nach wie vor an Organspendern und hochqualitativen Organen mangele. Qiu unterstützt die Meinung, daß die These „Hirntod bedeutet den Tod des ganzen Organismus“ ein wissenschaftliches Konzept von Bedeutung ist. Aufgrund des traditionellen chinesischen Gedankenguts wird dieses Konzept in China jedoch noch nicht von der öffentlichen Meinung anerkannt oder vom Gesetz unterstützt. Dies hat die dortige Entwicklung der Forschung in der Organtransplantation behindert.

Daher schlug Qiu vor, daß China den Hirntod möglichst rasch gesetzlich absichern sollte. Wenn China das international akzeptierte Konzept „Hirntod bedeutet den Tod des ganzen Organismus“ einführe und Hirntote als potentielle Organquellen betrachte, könnten die Gesundheit von weitaus mehr Patienten wiederhergestellt werden.

Im letzten März wurde Chinas erste Organtransplantationsoperation, in der Organe eines Hirntoten benutzt wurden, im Changzheng-Krankenhaus in Shanghai durchgeführt. Die Nieren besagten Hirntoten wurden zwei Patienten, die an chronischer Harnvergiftung litten, eingepflanzt. Der Tote, ein Wanderarbeiter aus einer anderen Provinz, war in einem Unfall schwer verwundet worden. Zwei Tage später wurde bei ihm der Hirntod diagnostiziert, nachdem alle Rettungsmaßnahmen fehlgeschlagen waren. Als seine Familie darüber unterrichtet wurde, erklärte sie sich einverstanden, seinen Leichnam dem Krankenhaus zu spenden.

Ende Juni veranstalteten die Chinesische Entwicklungsstiftung für die Organtransplantation, die Zweigstelle für die Organtransplantation beim Chinesischen Medizinischen Ärzteverband und die Chinesische Medizinische Zeitschrift gemeinsam ein nationales Symposium über gesetzliche Angelegenheiten betreffs der Organtransplantation. Die Chinesische Medizinische Zeitschrift hielt darüber hinaus ein weiteres nationales Expertensymposium zur Aufstellung der Kriterien des Hirntodes ab. Die beiden Symposien formulierten beide jeweils Entwürfe des Gesetzes und dessen Ausführungsvorschriften über die Organtransplantation und die Kriterien des Hirntodes.

Gegenwärtig sind die Kriterien des Hirntodes gesetzlich in mehr als zehn Ländern und Regionen der Welt, einschließlich der USA, Chile, der Republik Korea, Hong Kong und Taiwan, anerkannt. Wie sieht es mit der Gesetzgebung für den Hirntod in China aus? Ist sie realisierbar?

Sie sollte so schnell wie möglich eingeführt werden

Wang Beijing (Direktor des Büros für gesetzliche Angelegenheiten des Krankenhauses Nr. 1 der Peking-Universität): Ich persönlich bin damit einverstanden, durch den Hirntod über den Tod eines Menschen zu entscheiden.

Es gibt Patienten, die nach mehr als einem Jahr auf der Intensivstation keine Reaktion zeigen, wenn man eine Hand vor ihren Augen schwenkt. Außerdem haben sie keine Kontrolle mehr über ihre grundlegenden körperlichen Bedürfnisse. Darüber hinaus sammeln sich extrem hohe Krankenhauskosten an. Es gibt Familien, die Schulden in Höhe von mehr als 100 000 Yuan für die ärztliche Behandlung haben. Dazu kommt der persönliche Einsatz. Es müssen täglich immer mindestens zwei Familienmitglieder zur Betreuung rund um die Uhr zur Verfügung stehen. All dies übt einen großen Druck auf die Familien als auch die Krankenhäuser aus.

Lohnt es sich, medizinische Ressourcen derartig zu verbrauchen? Wenn ein Patient nach einer medizinischen Behandlung wiederhergestellt wird, kann er der Gesellschaft nutzen. Wenn das Leben einer Person jedoch nur mit Hilfe moderner Einrichtungen weiter fortgesetzt werden kann, ist dies eine Verschwendung von Ressourcen, insbesondere von medizinischen Ressourcen.














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