Als Bestandteil der Kultur Chinas hat auch die traditionelle
chinesische Medizin eine lange Geschichte. Und die Akupunktur ist
ein wichtiger Bestandteil der traditionellen chinesischen Medizin,
seit Jahrtausenden von den Chinesen verwendet. Seit Gründung der VR
China, insbesondere in den letzten 20 Jahren, übt die Akupunktur
weltweit einen immer größeren Einfluß aus. Immer mehr Ausländer
kommen nach China, um hier die Akupunktur zu erlernen.
Die chinesische Akupunktur ist leicht verständlich, einfach und
kostengünstig in der Anwendung, und sie zeigt sichtbaren
Erfolg.
Deshalb wird die Akupunktur weltweit von immer mehr Menschen
anerkannt. Inzwischen ist die Akupunktur als Teil der
traditionellen chinesischen Medizin in 14 Ländern im
westpazifischen Raum, darunter in Nordkorea, Japan, Vietnam und
Thailand, per Gesetz als Heilmethode anerkannt. Auch in den USA, in
Deutschland, Australien und anderen westlichen Ländern gilt die
Akupunktur in gewissen Grenzen inzwischen als legale
Heilmethode.
Vor diesem Hintergrund entwickeln sich weltweit Kurse für
Akupunktur. Bereits in den 70er Jahren letzten Jahrhunderts wurde
in Beijing ein Akupunktur-Ausbildungszentrum gegründet, um
ausländischen Ärzten Kenntnisse über die Akupunktur- Therapie zu
vermitteln, später entstanden derartige Zentren auch in Shanghai
und Nanjing.
1983 hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Beijinger
Akupunktur- Ausbildungsbasis als internationales Ausbildungszentrum
der WHO eingestuft.
Inzwischen hat das internationale Akupunktur-Ausbildungszentrum in
Beijing mehr als 6 400 Menschen aus 104 Ländern ausgebildet. Nach
ihrer Rückkehr haben manche eigene Kliniken zur Behandlung der
dortigen Patienten mit chinesischer Akupunktur gegründet, andere
haben Bücher darüber geschrieben. Wieder andere wurden Direktoren
der Akupunktur -Studiengesellschaft in ihren Ländern.
Dazu der Leiter des internationalen Beijinger Akupunktur-
Ausbildungszentrums, Huang Longxiang:
„Nach ihrer Rückkehr sind die Ausgebildeten im großen und ganzen zu
den treibenden Kräften für die Akupunktur-Therapie in ihrer Heimat
geworden. Sie leiten dort diesbezügliche Aufklärung und regen damit
weitere Interessenten an, nach China zu kommen, um hier die
Akupunkturtherapie zu erlernen oder eine Fortbildung zu
absolvieren. All dies hat zur Verbreitung und Entwicklung der
Akupunktur-Therapie in aller Welt beigetragen.“
Soweit Huang Longxiang, der Leiter des Beijinger Akupunktur-
Ausbildungszentrums. Und er ergänzte, die ausländischen
Auszubildenden für Akupunktur seien zumeist Mediziner aus der
Praxis oder beschäftigten sich mit medizinischer Lehre und
Forschung. Da sie aus den unterschiedlichsten Ländern und Gebieten
kämen, habe das internationale Beijinger
Akupunktur-Ausbildungszentrum entsprechend den Bedürfnissen der
Auszubildenden inzwischen Akupunkturkurse eingerichtet, die jeweils
in Hochchinesisch, Englisch, Deutsch, Französisch, Japanisch,
koreanisch und Spanisch unterrichtet werden.
Die Kurse bieten flexible Lehrmethoden und teilen sich in drei
Stufen, nämlich Grundlagen und Fortbildung sowie einen
Intensivkurs. Die Kurse für Grundlagen und Fortbildung dauern ein
halbes Jahr, der Intensivkurs drei bis vier Monate.
Nach der Ausbildung verfügen die Absolventen über Kenntnisse in
Theorie und Praxis der Akupunktur. Sie können durch Akupunktur-
Therapie 25 bis 40 weit verbreitete Krankheiten heilen und einige
schwer zu heilende Krankheiten behandeln.
Um
den ausländischen Auszubildenden mehr Chancen für die Praxis zu
bieten, unterhält das internationale Beijinger
Akupunktur-Ausbildungszentrum Kontakte zu 17 Kliniken in
Beijing.
Die Kursteilnehmer können so dort praktische Erfahrungen
sammeln.
Chu Quoc Truong aus Vietnam studiert derzeit Akupunktur in
Beijing.
Er
arbeitet im vietnamesischen Gesundheitsministerium und ist zugleich
ein Akupunktur-Experte. Er sagt:
„Ich finde die Pflege der traditionellen chinesischen Medizin,
insbesondere der Akupunktur, sehr gut. Die Akupunktur-Therapie ist
kostengünstig und kann bei der Vorbeugung und Behandlung von
Krankheiten eine sehr große Rolle spielen. Ich bin hierher
gekommen, um die reichen Erfahrungen Chinas als Vorbild zu nehmen
und sie dann im Gesundheitswesen meiner Heimat zu nutzen.“
Natasha Lane ist Lehrerin am Südwest-Akupunkturinstitut des
US-Bundesstaates New Mexico, das im Moment 130 Studenten hat. Sie
macht zurzeit in China eine kurzfristige Ausbildung.
In
den USA suchten inzwischen auch einige Sportstars nach Hilfe durch
Akupunktur im Fall von Verletzungen oder Erkrankungen. Die
Akupunkturtherapie werde immer beliebter, so Natasha Lane:
„Theoretisches Wissen über die Akupunktur- Punkte des menschlichen
Körpers habe ich aus Büchern erlernt. Die Theorie ist jedoch nicht
alles, vieles muss in der Praxis geübt werden. Die Dozenten hier
mit ihren reichen praktischen Erfahrungen sind immer bereit, uns in
Theorie und Praxis beizustehen.“
Inzwischen wächst auch die Zahl der Ausländer, die in China nicht
nur Akupunktur, sondern die gesamte traditionelle chinesische
Medizin studieren. Huang Longxiang vom internationalen Beijinger
Akupunktur- Ausbildungszentrum kündigte an, vor diesem Hintergrund
werde auf der Basis des internationalen Beijinger
Akupunkturzentrums bald auch ein Fortbildungsinstitut für
traditionelle chinesische Medizin errichtet.
„Das geplante Fortbildungsinstitut für traditionelle chinesische
Medizin in Beijing wird Fachleute für allgemeine traditionelle
chinesische Medizin aus aller Welt ausbilden, beschäftigt sich also
nicht mehr nur allein mit der Akupunktur-Massage und traditioneller
chinesische Pharmazie. Vielmehr wird es sich auch darum bemühen, zu
einem wichtigen Fenster für den Austausch in der traditionellen
chinesischen Medizin zu werden, um die reibungslose Entwicklung der
traditionellen chinesischen Medizin und Pharmazie weltweit zu
fördern.„
Huang teilte ferner mit, wenn die Bedingungen reif seien, würden
auch im Ausland Filialen für Ausbildung in traditioneller
chinesischer Medizin eingerichtet, um weiteren ausländischen
Interessenten auch ohne die Reise nach China eine Ausbildung in
traditioneller chinesischer Medizin anbieten zu können.