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China fördert die Entwicklung alternativer Fahrzeugantriebe

In China wird intensiv daran gearbeitet, die herkömmlichen Verbrennungsmotoren durch umweltfreundlichere Antriebe zu ersetzen. Es geht also, kurz gesagt, um Elektromotoren, die mit Brennstoffzellen oder aber, Batterien gespeist werden, und auch an Hybrid-Antrieben wird hierzulande gearbeitet.

Durch jahrelange Forschungen und Bemühungen sind in China in wichtigen Bereichen der Elektroantriebe große Fortschritte gemacht worden. Motoren und Batterien wurden während des 9. Fünf-Jahres-Plans von 1996 bis 2000 zunehmend verbessert, es gab entsprechende Richtlinien der Regierung, und inzwischen wurden 14 nationale Standards für diesen Bereich festgelegt. In Shantou in der südchinesischen Provinz Guangdong wurde eine Versuchszone für Elektro-Fahrzeuge eingerichtet.

Der Leiter der Abteilung für Energie und Verkehrswesen im chinesischen Ministerium für Wissenschaft und Technik, Xu Jing, erläutert, worum es geht:

„Auf der Insel Nan’ao, die zur Stadt Shantou in der Provinz Guangdong gehört, wurde 1998 eine Versuchszone für elektrische Wagen eingerichtet. Dort laufen inzwischen mehr als 20 Fahrzeuge mit Elektroantrieb. Zum Teil sind umgerüstete Busse. Hinzu kommen fünf geschenkte Autos aus Japan mit Batterieantrieb, die derzeit als Taxi eingesetzt werden.“

Xu Jing zufolge ist dies weltweit die einzige dauerhaft eingesetzte Versuchszone für Fahrzeuge mit Elektroantrieb. Mit wissenschaftlichen Forschungen und praktischen Einsätzen sollen Erfahrungen gesammelt, die wissenschaftliche Basis für die technologische Serienreife von Fahrzeugen mit Elektroantrieb geschaffen und deren Markteinführung vorbereitet werden.

Die Entwicklung von Fahrzeugen mit alternativen Antrieben zählt zu den Schlüsselprojekten der chinesischen Automobilindustrie. Dafür nennt Xu Jing zwei Gründe:

"Erstens ist es auf die unsicheren Ölpreise auf dem Weltmarkt zurückzuführen. Insgesamt betrachtet zeigt der Ölpreis eine steigende Tendenz. Zudem reichen die weltweiten Erdölvorräte nur noch 40 bis 60 Jahre. Es ist daher eine dringende Aufgabe für uns, neue Energiequellen zu erschließen.“

Das Erdölvorkommen in China macht nur 2% der weltweiten Erdölreserven aus, im Jahr 2000 mussten 70 Millionen Tonnen Rohöl importiert werden. Experten erwarten für Ende 2005 Importe von 150 Millionen Tonnen. Der chinesische Energieverbrauch ist also stark vom internationalen Markt abhängig. Um den Selbstbedarf an Rohöl zu befriedigen und weniger von Importen abhängig zu sein, müssen in China neue Energien erschlossen werden.

Als zweiten Punkt nennt Xu Jing das Umweltproblem:

„Im Laufe des 21. Jahrhunderts sind Energie- und Umweltprobleme zur Trumpfkarte der Industrieländer geworden, womit sie das Wachstum der Entwicklungsländer stets einzuschränken versuchen. Um die gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung zu fördern, müssen die Entwicklungsländer hier selbst die Initiative ergreifen. “

Xu Jing zufolge ist China derzeit mit großen Umweltproblemen konfrontiert. Die Luftverschmutzung in den Großstädten wird von Tag zu Tag schlimmer. Und im Zuge des Wirtschaftswachstums ist es für viele normale chinesische Familien kein Traum mehr, ein Auto zu besitzen. Dies trägt neben der Erhöhung des Lebensstandards der Bevölkerung aber auch zur Umweltverschmutzung bei. Die Entwicklung alternativer Antriebe bietet hier die Möglichkeit, den Bedarf der Bevölkerung zu erfüllen und gleichzeitig die Belastung der Umwelt zu verringern.

Für besonders zukunftsträchtig hält Xu Jing Fahrzeuge mit Brennstoffzellen, die praktisch emissionsfrei fahren:

„Für China bedeutet die Entwicklung von Elektroautos eine gute Chance. Die traditionelle chinesische Automobilindustrie ist gegenüber dem Weltniveau stark zurückgeblieben, während der Abstand bei alternativen Antrieben weniger groß ist. Für uns ist es deshalb wie ein Wettbewerb zwischen einem Hasen und einer Schildkröte. Der letztendliche Gewinner ist nicht unbedingt derjenige, der schneller laufen kann, sondern der, der keine Pause macht und immer vorwärtsstrebt.“

Die grundsätzlichen Ziele der chinesischen Automobilindustrie bestehen darin, die Nutzung sauberer Energien zu fördern, Ölimporte abzulösen, die Luftverschmutzung in den Großstädten zu reduzieren und die Gesundheit der Bevölkerung zu schützen. Nicht zuletzt muss China fit sein für eine neue Runde des internationalen Wettbewerbs und einen Aufschwung der heimischen Automobilindustrie realisieren. Als mittelfristige Ziele der chinesischen Automobilindustrie spricht Xu Jing von folgenden Punkten:

„Der 10. Fünf-Jahresplan sieht konkret unter anderem die Serienproduktion von Elektrofahrzeugen mit Hybridantrieben vor. Zudem sollen batteriegetriebene Fahrzeuge in bestimmten Bereichen wie dem öffentlichen Verkehr praktisch eingesetzt werden. Gleichzeitig müssen die technischen und technologischen Grundlagen für die Produktion von Fahrzeugen mit Brennstoffzellen geschaffen werden.“

Bei der Forschung und Entwicklung von Elektrofahrzeugen sei China aufgeschlossen gegenüber der Welt, so Xu Jing. China begrüße die partnerschaftliche Beteiligung ausländischer Forschungsinstitute bzw. Universitäten an der gemeinsamen Erschließung neuer Energien.

Auch im Ausland studierende junge Chinesen und arbeitende Wissenschaftler seien herzlich eingeladen, nach China zurückzukehren und die nationale Automobilindustrie zu unterstützen.














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