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Chinas Bemühung um Austragung einer Öko-Olympiade

Laut der 5. nationalen Untersuchung über die Waldressourcen gibt es derzeit 159 Millionen Hektar Wald in China. Infolge der großen Bevölkerungszahl ist der pro- Kopf-Waldbestand in China allerdings relativ niedrig. Zudem haben unvernünftiger und auch illegaler Holzeinschlag der Waldwirtschaft enormen Schaden zugefügt. Um eine rasche, gesunde und nachhaltige Entwicklung der Forstwirtschaft anzukurbeln, hat die chinesische Regierung nun beschlossen, aufgrund des nach wie vor garantierten staatlichen Eigentums an den Wäldern die private Forstwirtschaft zu fördern. Dabei geht es vor allem um eine lockere und Gewinn-versprechende Vergabe der Nutzungs- und Bewirtschaftenslizenz für Wälder.

Trotz der absolut großen Zahl von 159 Millionen Hektar Waldflächen in China entspricht dies einem relativ geringen Waldbestand – bezogen auf die Gesamtfläche: Schließlich sind derzeit in China nur 16,55% der Landfläche vom Wald bedeckt, und hinzu kommt die sehr ungleichmäßige Verteilung dieser Waldbestände. So entfallen 41,27% der Wälder auf 5 Provinzen in Nordost- und Südwestchina, während es in den schwer umweltgeschädigten westlichen Regionen an Waldressourcen mangelt. Kou Wenzheng vom Staatlichen Forstwirtschaftsamt erläutert uns die schwierige Situation der chinesischen Forstwirtschaft:

„Ein weiteres Problem der chinesischen Forstwirtschaft liegt darin, dass die Struktur der Waldressourcen irrational ist. Der Anteil der Schutz- und Brennholzwälder ist gering. Dies hindert unter anderem eine nachhaltige Entwicklung der Forstwirtschaft. Auch bei der Verwaltung der Naturwälder bestehen nach wie vor große Probleme. Jährlich gibt es rund 500.000 Fälle von Waldfrevel oder illegaler Nutzung des Waldlandes, während diese Zahl vor dem Jahr 1996 sogar bei einer Million jährlich lag.“

Kou Wenzheng unterstrich deshalb erneut die Wichtigkeit des verstärkten Schutzes der Waldressourcen. Dafür sei es erforderlich, jegliches In-Anspruch-Nehmen des Waldlandes zunächst einmal von einer Genehmigung der Forstwirtschaftsbehörde abhängig zu machen. Nur dann, wenn diese Genehmigung vorliegt, können die entsprechenden Formalitäten beim Amt für Bodenressourcen beginnen. Und die Entschädigungszahlen für die Nutzung von Waldland sollen künftig erhöht werden.

Unvernünftiger und auch illegaler Holzeinschlag war eine Ursache dafür, dass es in diesem Frühjahr in der chinesischen Hauptstadt zu mehren großen Sandstürmen kam. Viele Menschen stellten deshalb die Frage, ob Beijing in der Lage sei, die mit der Ausrichtung der Olympischen Spiele verbundenen Umweltverpflichtungen zu erfüllen. Wang Xiaoping von der Beijinger Forstverwaltung ist da allerdings optimistisch:

„Unter den gegenwärtigen Umweltbedingungen kann die Stadt Beijing die Forderungen einer Öko-Olympiade nicht erfüllen. Deshalb hat die Regierung für die kommenden 6 Jahre rund 57,3 Milliarden Yuan für den Umweltschutz bewilligt. Rund 6,3 Milliarden Yuan davon werden in die Aufforstung und in den Aufbau eines Umweltschutzzentrums investiert.“

Wang rief zudem die Bürgerinnen und Bürger und auch Organisationen auf, sich aktiv an den Waldschutz- und Aufforstungs-Maßnahmen der Stadt Beijing zu beteiligen. Auch der Vertreter der internationalen Umweltorganisation World Wildlife Fund WWF, James Harkness, sicherte Unterstützung zu:

„Der WWF hat der Forstwirtschaft und der Umweltsanierung in China stets große Aufmerksamkeit geschenkt. In den letzten Jahren wurden mehrere Kooperationsprojekte in China durchgeführt, zum Beispiel 1998 ein Projekt zum Schutz der Naturwälder, oder ein Umweltschutzprojekt am Oberlauf des Yangtse. Künftig wird der WWF verstärkt den Schutz der Artenvielfalt, die Erhaltung des Öko-Systems sowie eine nachhaltige Entwicklung der Forstwirtschaft in China unterstützten.“

Als mittelfristiges Ziel der chinesischen Forstwirtschaft wurde festgelegt, bis Ende 2010 39 Millionen Hektar Wälder neu aufzuforsten, sodass dann in China 198 Millionen Hektar Wald zur Verfügung stehen. Und bis Ende 2050 sollen 288 Millionen Hektar bewaldet sein, was dann 26% der gesamten Landfläche Chinas entspricht. Dabei gelten 30 Prozent angesichts der natürlichen Gegebenheiten des Landes als Obergrenze des überhaupt Machbaren–jedenfalls nach dem derzeitigen Stand der Wissenschaft.














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