Die wirtschaftliche Stärke eines Landes wird nicht nur an der
Konkurrenzfähigkeit der großen Unternehmen gemessen, auch die
Wirtschaftskraft der Klein- und Mittelbetriebe ist ein wesentlicher
Faktor. In China gibt es mehr als 7 Millionen Klein-und
Mittelbetriebe. Um die Entwicklung gerade dieser Unternehmen zu
fördern, hat die chinesische Regierung in den vergangenen zehn
Jahren sogenannte „Förderzentren für Produktivität“ eingerichtet
und unterstützt.
In
den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts gab es in den
Industrieländern Europas und Amerikas den Trend, Klein- und
Mittelbetrieben in den Bereichen Technik, Kapitalanlage oder
Personal Beratung anzubieten. Denn viele dieser Betriebe waren in
der Verwaltung und Informationstechnik nicht mehr auf dem neuesten
Stand. Aufgrund der positiven Erfahrungen im Ausland hat das
chinesische Wissenschafts- und Technikministerium seit 1992
ebenfalls landesweit solche Institutionen eingerichtet: die
sogenannten „Förderzentren für Produktivität“.
Nach Auffassung des chinesischen Wissenschaftsministers Xu Guanhua
ist die Hauptaufgabe der „Förderzentren für Produktivität“, die
Verflechtung von Wissenschaft und Wirtschaft voranzutreiben.
„Die Förderzentren für Produktivität tragen maßgeblich dazu bei,
High-Tech – als das Maß fortschrittlicher Produktivität – in Klein-
und Mittelbetriebe zu bringen und so deren Produktionskraft zu
steigern. Die Förderzentren haben sich bereits als kompetente
Mittler für fortschrittliche Produktivität einen Namen
gemacht.“
In
den vergangenen zehn Jahren haben die chinesischen „Förderzentren
für Produktivität“ Klein- und Mittelbetriebe vor allem bei der
Beantragung von Fördermitteln, bei technischen Neuerungen, sowie
bei der Aus- und Fortbildung des Personals und der Beschaffung von
Messanlangen unterstützt. Ende vergangenen Jahres gab es in China
bereits mehr als 700 solcher Zentren. Sie konnten den Umsatz ihrer
Klienten – rund 50.000 Klein- und Mittelbetriebe – insgesamt um
mehr als 40 Milliarden Yuan steigern.
Die im ganzen Land ansässigen „Förderzentren für Produktivität“
orientieren sich jeweils an den lokalen Wirtschaftsstrukturen und
können dadurch einen maßgeschneiderten Service anbieten. So wird
beispielsweise im Finanzzentrum Shanghai besonderer Wert auf die
Verflechtung von Kapital mit Wissenschaft und Technik gelegt, um
damit die Entwicklung der chinesischen Klein- und Mittelbetriebe zu
fördern.
Ein Beispiel: Kurz nachdem im Jahr 1998 der Unternehmer Chang
Zhaohua nach seiner Rückkehr aus den USA in Shanghai eine GmbH für
medizinische Instrumente gegründet hatte, nahm das „Förderzentrum
für Produktivität“ in Pudong mit dem Unternehmen Kontakt auf. Durch
die Hilfe des Förderzentrums erhielt die Firma aus einem von der
Regierung eingerichteten Wissenschafts- und Technik-Fonds für
Jungunternehmer finanzielle Unterstützung in der Höhe von 150.000
Yuan. Im zweiten Jahr wurden dem Unternehmen erneut unter Anleitung
des „Förderzentrums für Produktivität“ Mittel in der Höhe von
800.000 Yuan zur Verfügung gestellt, diesmal aus dem staatlichen
Wissenschafts- und Technik-Fonds für innovative Klein- und
Mittelbetriebe. In diesem Jahr hat sich durch Vermittlung des
„Förderzentrums für Produktivität Pudong“ die landesweit größte
Investmentgesellschaft in Shenzhen, die „Shenzhen Innovation“, an
dem Unternehmen beteiligt. Innerhalb von drei Jahren hat sich der
Kleinbetrieb mit 300.000 US-Dollar Startkapital so zu einem
mittelgroßen Unternehmen mit mehr als 100 Millionen Yuan Kapital
entwickelt. Dazu Chang Zhaohua:
„Bei der Entwicklung unseres Unternehmens hat das „Förderzentrum
für Produktivität“ sehr gute Arbeit geleistet. Zu Beginn wurde
unserem damals noch kleinen Unternehmen mit geringen
Hilfestellungen unter die Arme gegriffen, während der Expansion des
Unternehmens wurde die Unterstützung dementsprechend größer, immer
der jeweiligen Lage angemessen.
In
Zukunft wird es noch mehr gemeinsame Projekte geben. Wir hoffen auf
eine noch stärkere Zusammenarbeit mit dem „Förderzentrum für
Produktivität“.