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Die rasche Entwicklung der chinesischen Konfektionsindustrie

Die 6. internationale Modewoche fand vor kurzem in der chinesischen Hauptstadt Beijing statt, und mehr als 300 chinesische und ausländische Journalisten beobachteten das Geschehen. So trafen wir den britischen Journalisten Roger Tredre, der übrigens eine traditionelle chinesische Jacke trug. Er sagte, er habe das gute Stück in Großbritannien gekauft, es trage ein japanisches Designer-Label und sei in China hergestellt. Dazu sagte er, inzwischen sei Bekleidung „Made in China“ nicht nur gut verarbeitet, sondern auch zunehmend gut gestylt. Mittlerweile entwickle sich die gesamte chinesische Bekleidungsbranche dermaßen dynamisch, dass man kaum noch alles beobachten könne.

„Ich bin schon zum zweiten Mal hier. Was ich im letzten Jahr erlebte, war schon sehr bewegend. Es gab viele neue talentierte Modedesigner. Nun bin ich also wieder hier, und ich merke, dass sich die Dinge hier gut entwickelt haben. Viele neue Boutiquen und Bekleidungsläden haben aufgemacht, und zahlreiche weltbekannte Marken haben sich in Beijing niedergelassen. Ich bin hier nicht nur als Jurymitglied für die Wahl der 10 besten chinesischen Modedesigner tätig, sondern auch als Journalist, und dabei habe ich dann schon manchmal das Gefühl, dass ich mit dem Entwicklungstempo hier kaum noch Schritt halten kann.“

Aber nicht nur der ausländische Journalist sieht immer wieder Neues, auch die chinesischen Messebesucher sind von den Exponaten der Ausstellung begeistert: Die Mode in China hat in den vergangenen Jahren tatsächlich sehr große Veränderungen erlebt. Neue Muster und Materialien, neue Verarbeitungstechniken und Verbindungen zwischen aktuellen internationalen Modetrends und traditionellen chinesischen Stilelementen prägen inzwischen die chinesische Mode und damit das Bekleidungsangebot.

Besonders deutlich zeigt sich das im Bereich Damenoberbekleidung: Inzwischen gibt es eine schier unübersehbare Zahl von Bekleidungsgeschäften und Boutiquen, die mit einem breit gefächerten Angebot um Kundinnen werben – es reicht von Oberbekleidung über Mieder- und Strumpfwaren bis hin zu Accessoires aller Art. Pfiffige und zum Teil extravagante Designs, Modetrends von elegant bis leger, eine stilvolle Verkaufsatmosphäre – mit allen Mitteln versuchen die Geschäfte, ihr reichhaltiges Angebot an die Frau zu bringen,.

Gleiches gilt übrigens bei Herrenbekleidung. So haben sich beispielsweise die chinesischen Konfektionshersteller Shanshan, Baixiniao und Luomeng einen Namen bei modebewussten chinesischen Herren gemacht. Bekleidung dieser Hersteller gilt im Urteil der chinesischen Kunden als typisch chinesisch gestylt und gut verarbeitet. Dem Ergebnis der Untersuchung eines chinesischen Modemagazins zufolge sind denn auch die meisten Chinesen mittlerweile mit Bekleidung und Mode „Made in China“ durchaus zufrieden.

Darüber hinaus haben sich chinesische Unternehmen auf besondere Segmente und Materialien spezialisiert: So gibt es Spezialisten für Daunenjacken oder auch für Pelzbekleidung. Beispielsweise ist der Daunenjacken-Hersteller Bosideng aus der ostchinesischen Provinz Jiangsu wegen seiner guten Qualität seit 7 Jahren Marktführer auf dem chinesischen Binnenmarkt, und Bosideng ist mittlerweile der größte Daunenjackeproduzent in ganz Asien.

Als Beispiel für Pelze und Kürschnerwaren sei hier die Firma „Nordostchinesischer Tiger“ genannt. Firmenchef Zhang Zhifeng sagte uns, seine Produkte erfreuten sich großen Zuspruch bei ausländischen Kunden. Ein Grossteil der Produktion werde ins Ausland verkauft. Und weiter sagte Zhang Zhifeng:

„Wir sind schon ein international tätiges Unternehmen, und ein vergleichsweise modernes zudem. 70% von unserer Produktion werden in die USA, nach Russland, Italien und Frankreich exportiert.“

Zhang Zhifeng sagte uns auch, dass in seiner Firma mittlerweile 6 Modedesigner arbeiten –aus China sowie aus Frankreich und Italien. Darüber hinaus hat die Firma 4 Design-Studios im Ausland unter Vertrag, die rechtzeitig auf aktuelle Trendentwicklungen reagieren.

Insgesamt stoßen Design und Mode „Made in China“ auf ein wachsendes Interesse ausländischer Geschäftsleute. Dahinter steckt auch die Tatsache, dass mit der Qualität chinesischer Textilien und Konfektionsprodukte zunehmend auch deren Veredelungsgrad steigt.

Trotz der raschen Entwicklung hat die chinesische Konfektionsindustrie allerdings noch einen weiten Weg vor sich. Der Rückstand zum internationalen Spitzenniveau zeigt sich besonders im Bereich Design. Dazu der Vize-Direktor des chinesischen Konfektionsverbandes, Wang Qing:

„Wenn man über Probleme der chinesischen Konfektion spricht, muss man vor allem das schwache Design nennen. In den vergangenen Jahren haben sich in China eine Reihe von Designern profiliert, die qualifiziert und gut ausgebildet sind und den Markt verstehen. Das ist allerdings nur ein Tropfen auf den heißen Stein angesichts der Dimensionen der chinesischen Konfektionsindustrie. Insgesamt also fehlt es an Designern.“

Weiter sagte Wang Qing, um das Niveau des chinesischen Modedesigns zu erhöhen und den internationalen Austausch und die Zusammenarbeit in diesem Bereich zu fördern, gebe es inzwischen jedes Jahr in Beijing sowie in der nordostchinesischen Hafenstadt Dalian und der südchinesischen Hafenstadt Ningbo Modefestivals. Darüber hinaus wolle man die chinesische Hauptstadt Beijing zu einer internationalen Modemetropole ausbauen. Dort sollten sich Talente, Informationen, Ressourcen und Technik und Technologie sammeln, um das Geschäft und die Entwicklung der chinesischen Konfektionsindustrie weiter anzukurbeln.














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