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Die weiter verstärkte Zusammenarbeit zwischen der deutschen und chinesischen Industrie

China und Deutschland als wichtige Volkswirtschaften in Asien und Europa verfügen über großes Potential in der Zusammenarbeit in allen Industriebranchen, seit vielen Jahren arbeiten Industrieunternehmen beider Länder bereits erfolgreich zusammen. Geht es nach dem Präsidenten des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), Michael Rogowski, so soll die gute Zusammenarbeit noch weiter ausgebaut werden.

Die gute Zusammenarbeit zwischen den Industriebranchen Chinas und Deutschlands hat wesentlich zur schnellen Entwicklung der bilateralen Beziehungen beigetragen. Für deutsche Untenehmen ist China ein attraktiver Investitionsstandort. Und nach den Meinungen deutscher Wirtschaftskreise ist China auch einer der wichtigsten Zukunftsmärkte Deutschlands ist. Warum gerade China für die deutsche Industrie so interessant, erläutert Michael Rogowski vom Bundesverbandes der Deutschen Industrie so:

"Bereits heute gehört China zu den 7 größten Volkswirtschaften der Welt und den 6 größten Handelsnationen. China ist Spitzenreiter bei der Anziehung ausländischer Direktinvestitionen. Mittlerweile fließen mehr Direktinvestitionen nach China als in die USA. Von den chinesischen wirtschaftlichen Ergebnisdaten können andere Volkswirtschaften nur träumen. Chinas Hauptstadt Beijing wird 2008 die Olympischen Spiele ausrichten, und die ostchinesische Metropole Shanghai erhielt den Zuschlag für die Expo 2010. Diese Entscheidungen zeigen die wachsende Bedeutung Chinas in der Welt".

Mit Chinas WTO-Beitritt ist ein Fünftel der Weltbevölkerung noch enger in die Weltwirtschaft eingebunden worden. Für alle WTO-Mitglieder war die Aufnahme Chinas ein historisches Ereignis, die eindrucksvoll sowohl den Willen als auch die Dynamik unterstreicht, mit denen sich China in die Weltwirtschaft integrieren will.

Nach Meinung des BDI-Präsidenten Michael Rogowski stehe China zur Zeit vor der herausforderungsvollen Aufgabe, 1,3 Milliarden Menschen in den internationalen Wettbewerb hineinzuführen. Dabei wolle die deutsche Industrie helfen. Die deutsche Industrie sei besonders stolz auf die lange Tradition und die Erfolge der deutsch-chinesischen Wirtschaftsbeziehungen. Michael Rogowski nannte die Realisierung der Magnetschwebebahn Transrapid in Shanghai als das augenfälligste Beispiel für Chinas Innovationsfreude und als das spektakulärste Projekt der beiderseitigen Beziehungen. Dem BDI-Präsidenten zufolge zeige das Projekt deutlich, mit welcher Entschlossenheit sich China neuen Ideen und neuen Technologien stellt.

Heute ist China Deutschlands größter Wirtschaftspartner in Ostasien und nach den USA der zweitgrößte außereuropäische Handelspartner Deutschlands. Umgekehrt ist Deutschland Chinas größter Handelspartner in Europa. Der Austausch von Waren zwischen China und Deutschland ist inzwischen größer als der zwischen Deutschland und Japan. Und seit 3 Jahren ist Deutschland auch der größte europäische Investor in China. Und 1600 deutsche Unternehmern sind mit Niederlassungen und Joint-Ventures in China vertreten. Dazu noch einmal BDI-Präsident Michael Rogowski:

"Deutsche Unternehmen verlagern zunehmend ihre regionalen Hauptquartiere aus anderen asiatischen Ländern nach China. Deutsche Investitionen sind in der Regel gekennzeichnet durch einen hohen Anteil an Technologietransfer sowie an Ausbildungsleistungen. Sie tragen damit maßgeblich zur industriellen Entwicklung in China bei. Branchenübergreifend werden in großen Projekten wie dem Transrapid, dem U-Bahn-Ausbau oder dem Kraftwerks- und Anlagenbau viele Klein- und Mittelständische Unternehmen einbezogen. Das sind sehr flexible Einheiten, die wesentlich zum Erfolg von solch großen Projekten beitragen."

Der BDI-Präsident betonte ferner die wichtige Rolle des deutschen Mittelstandes bei der wirtschaftlichen Entwicklung und äußerte die Hoffnung, dass sie sich an der Entwicklung Chinas stärker beteiligen. So sei eine erstaunliche Anzahl deutscher mittelständischer Unternehmen Weltmarktführer im ihren jeweiligen Produktionsbereichen. Die sogenannten "hidden Champions" sind echte Markt- und Technologieprofis und zeichnen sich durch geschicktes Know-How aus. So ist zum Beispiel bekannt, dass über 90 Prozent aller Münzgelder in der Welt mit Anlagen eines süddeutschen Maschinenunternehmens geprägt werden. Das betrifft die Dollar-Münze der Vereinigten Staaten oder die Euro-Münze. Zudem werden 30 Prozent der Weltpapierproduktion mit Maschinen eines schwäbischen Maschinenbauers realisiert. Der Mittelstand war auch eine tragende Säule bei der erfolgreichen Entwicklung der Bundesrepublik Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg. Und er könnte auch ein Modell für die wirtschaftliche Entwicklung in China sein.

Doch wie können deutsche und chinesische Industrieunternehmen künftig noch enger zusammenarbeiten?

BDI-Präsident Michael Rogowski nannte insbesondere drei Bereiche, in denen beide Länder ihre Kooperation ausbauen und ihre Potentiale besser ausnutzen können. Ein erster Bereich sei Rogowski zufolge die Energieversorgung.

"China steht vor der Aufgabe, die zukunftsfähige und umweltfreundliche Energieversorgung zu gewährleisten. Die deutsche Industrie hat in allen Energieformen, von Wasserkraft über Kohle-, Atomstrom bis hin zu Wind- und Bioenergie – Spitzentechnologie zu bieten. Sie hat Erfahrungen bei der Modernisierung der Energiesektoren in osteuropäischen Ländern und in der frühen DDR sammeln können. Auch davon kann China profitieren. Bei der Suche nach effizienten und ökologischen Instrumenten kann China aus vielen Instrumenten, das aussuchen, was für seine eigene Bedürfnisse am besten geeignet ist."

BDI-Präsident Michael Rogowski nannte als zweiten Bereich einer künftig stärkeren Zusammenarbeit die Organisation von Großveranstaltungen. Dabei könnten beispielsweise bei den Olympischen Speielen 2008 in Beijing die Erfahrungen aus Deutschland im Umgang mit großen Veranstaltungen zum Gelingen beitragen. Das gleiche gelte auch für die Weltausstellung in Shanghai im Jahr 2010. Deutschland hat bereits große Erfahrungen bei der Vorbereitung und Durchführung von Großveranstaltungen, beispielsweise durch die Austragung der 20. Olympischen Sommerspiele im Jahr 1972 in München, den Umzug der Bundeshauptstadt von Bonn nach Berlin und die Ausrichtung der Weltausstellung EXPO 2000 in Hannover. Die deutsche Industrie sei bereit, diese Erfahrungen mit China zu teilen, so Michael Rogowski weiter.

Ein dritter Bereich der Kooperation sei dem BDI-Präsidenten zufolge die Zusammenarbeit der Branchenverbände beider Länder. So könnten neue Kontakte geknüpft, bestehende Kontakte vertieft und gemeinsame Lösungen zu aktuellen Problemen gesucht und gefunden werden.

Darüber hinaus äußerte Michael Rogowski die Hoffnung, dass die chinesischen Unternehmen auch in Deutschland investieren werden. Der BDI-Präsident nannte in diesem Zusammenhang mehrere positive Attribute für Investitionen in Deutschland. Dabei sei vor allem die geographische Lage Deutschlands günstig. Deutschland liegt im Herzen Europas, eines seit 1992 zusammengeführten Binnenmarktes mit 380 Millionen Menschen. Mit der Erweiterung Europas um die osteuropäischen Länder wird ein Binnenmarkt mit 500 Millionen Menschen entstehen. Günstig wirke sich auch der Euro aus. Die einheitliche Währung des europäischen Binnenmarktes garantiert die Kalkulationssicherheit und verschafft Transparenz. Ein weiteres Plus ist die fortschreitende Liberalisierung des deutschen Gütermarktes. Der europäische Binnenmarkt hat dafür gesorgt, dass die umfangreiche Liberalisierung des Gütermarktes in Deutschland vorangetrieben wurde. So hat die Liberalisierung des Strommarktes dazu geführt, dass die Strompreise in Deutschland seit 1991 um über 45 Prozent gesunken sind, so stark wie in keinem anderen Industrieland.

Für Investitionen in Deutschland spricht auch die hervorragend ausgebaute Infrastruktur. Die Telekommunikation ist in Deutschland auf dem modernsten Stand der Technik. Das leistungsfähige Schienen- und Fernstraßennetz, sowie zahlreiche Flughäfen in allen Ballungsgebieten garantieren optimale Mobilität.

Dazu abschließend noch einmal der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie Herr Rogowski:

"Die sind nicht alle aber die wichtigsten Gründe, für den Standort Deutschland zu sprechen. Schon heute investieren vereinzelt chinesische Unternehmen in Europa und in Deutschland. Und ich bin sicher, es werden weitere sein. Und wir begrüßen das außerordentlich."

(China.org.cn, 25. Juni 2003)














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