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Obstkönig Xiao Anhua

Xiao Anhua (肖安华) ist in der Stadt Shouguang (寿光) in der ostchinesischen Provinz Shandong als „Obstkönig“ bekannt. Xiao ist Bauer und Veteran der KP Chinas, und er baut nicht nur sein Obst in Treibhäusern an, sondern setzt sich auch mit allen Kräften dafür ein, seine Anbaumethode zu popularisieren, damit viele Bauern davon profitieren und zu Geld kommen können.

Auf den ersten Blick sieht Xiao Anhua wie ein ganz normaler chinesischer Bauer aus: Seine Haut ist von Sonne, Wind und Wetter gegerbt, und er spricht Dialekt. Aber wenn man seine Treibhäuser auf seiner Anhua--Plantage besichtigt, wird man sofort seine Kraft und Leistungen bewundern. 5000 Quadratmeter Treibhäuser befinden sich auf der 10 Hektar großen Plantage. Goldgelbe Aprikosen, verführerisch duftende Flachpfirsiche und kleine feine Pflaumen, bei dieser Aufzählung dürfte den Leuten das Wasser im Munde zusammenlaufen. Aber zunächst wollen wir auf den Besitzer der Plantage etwas genauer eingehen.

Wie Xiao Anhua in einem Gespräch mit unserem Kollegen Li Yan sagte, hat er sich schon seit rund 20 Jahren mit der Erforschung neuer Obstanbaumethoden beschäftigt. Und 1995 begann Bauer Xiao, sein Obst in Treibhäusern anzubauen. Und nach einer längeren Test- und Untersuchungsphase hat er dann zahlreiche Treibhäuser für den großangelegten Obstanbau errichtet. Weiter sagte er:

„Die Obstproduktion im Treibhaus befindet sich noch in der Anfangsphase. In den kommenden Jahren wird sie auf dem chinesischen Markt sicher eine gute Perspektive haben. Besonders in den wirtschaftlich unterentwickelten Landgebieten wird es für die Bauern ohne Frage sein, mit der Obstproduktion im Treibhaus reich zu werden.“

Laut Bauer Xiao gibt es zur Zeit in China noch nicht allzu viele Leute, die sich mit der Obstproduktion im Treibhaus beschäftigen. Die meisten lesen darüber nur in Büchern. Bauer Xiao hat sich in den vergangenen Jahren aktiv für die praktische Erprobung in Treibhäusern eingesetzt, und die Aufwendungen dafür hat er aus der eigenen Tasche bestritten.

Nach mehrjährigen Bemühungen kann Xiao Anhua erste Ergebnisse vorweisen: Jinshou(金寿)—Aprikosen und Zaohong(早红)—Flachpfirsiche sind seine wichtigsten Markenprodukte, die auf dem chinesischen Obstmarkt eine gute Abnahme finden. Inzwischen kommt Bauer Xiao auf einen Hektar-Gewinn von ca. 53.000 Yuan.

Nach und nach hat Xiao Anhua öffentliche und staatliche Anerkennung gefunden. Auf den vergangenen 4 internationalen Gemüsemessen in Shouguang wurde er vier Mal in Folge zum Obstkönig gewählt. Und 2001 hat er auf der nationalen Ausstellung für Erfolge der modernen Landwirtschaft ebenfalls einen Preis gewonnen. Bei einem Besuch der Plantage sprach der damalige Vize-Minister für Wissenschaft und Technik, Han Deqian (韩德乾), von einer – so wörtlich – „Hoffnung für die chinesische Landwirtschaft“.

Egoismus gehört nicht zu den Eigenschaften von Bauer Xiao Anhua. Nachdem seine Methode der Obstproduktion erfolgreich war, begann er, sein Wissen und seine Erfahrungen zu popularisieren, damit auch andere Bauern davon profitieren können. Mehr dazu sagt Bauer Xiao selbst:

„Inzwischen habe ich systematische Erfahrungen bei der Obstproduktion im Treibhaus gesammelt, die in den meisten Regionen des Landes anwendbar sind. Und ich habe mehrmals in anderen Landesteilen, wie in der nordchinesischen Provinz Shanxi oder in Nordostchina, Kurse für die dortigen Bauern gegeben.“

Zahlreiche Bauern und Plantagenbesitzer haben die Plantage von Xiao Anhua besichtigt, um hier von seinen Erfahrungen zu lernen. Und auch Xiao hat sie immer herzlich empfangen und ihnen solange seine Kenntnisse und Erfahrungen erläutert, bis sie voller Zufriedenheit wieder nach Hause fuhren. Auch die internationale Gemüsemesse in Shouguang ist mittlerweile ein Lehrpodium für Xiao Anhua geworden. Jedes Mal hat er auf der Messe zahlreiche Lehrmaterialien verteilt und die Fragen von Besuchern beantwortet.

Dabei warnt Bauer Xiao seine „Schüler“ immer wieder, dass die meisten nur die Produktionsmenge im Auge haben, was ein falscher Ansatz sei. Obst lasse sich nicht mehr zu den einträglichen Preisen wie früher verkaufen. Dies hat natürlich mit dem wachsenden Obstangebot zu tun. Eine noch wichtigere Ursache dafür liegt aber eigentlich in der schlechten Qualität. Oft sehe das Obst zwar schön aus, schmecke aber nach nichts, und so was verkaufe sich eben nicht auf Dauer.

Bauer Xiao empfiehlt da etwas anderes:

„Ich habe den Leuten immer die Alarmglocke geläutet und ihnen klar gemacht, dass es vor allem auf die Qualität ankommt. Das Obst muss gut schmecken. Wenn nicht, wird es automatisch vom Markt verdrängt. Also ist es ganz falsch, anzunehmen, dass sich jedes Obst verkaufen lasse, je größer oder je mehr, desto besser.“

Also drängt Xiao Anhua seine „Schüler“, Qualitätsbewusstsein zu entwickeln. Besonders in den Großstädten sind die Leute immer mehr auf Qualitätsobst versessen. Nur gute Qualität stößt dort auf eine große Nachfrage.














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