Mit der weiteren verstärkten Öffnung und dem wirtschaftlichen Aufschwung in China entstehen in einigen entwickelten Städten und Regionen vor allem an der Küste inzwischen wirtschaftliche Ballungsräume. Dazu zählen die Mündungsgebiete des Jangtse und des Perlen-Flusses und auch das Gebiet rund um die Bohai-Bucht. Allerdings gibt es in Zentral- und Westchina bislang noch keine derartigen Wirtschaftsräume. Allerdings bietet Wuhan, die Hauptstadt der zentralchinesischen Provinz Hubei, die erforderliche Wirtschaftskraft und weitere Voraussetzungen, sich zum Zentrum eines regionalen wirtschaftlichen Ballungsraumes zu entwickeln. Der Bürgermeister der Stadt, Li Xiansheng (李宪生), hat in einem Gespräch mit unserer Kollegin Dou Xiaowen die Konzeption und die Möglichkeit zum Aufbau eines Wirtschaftskreises von Wuhan erläutert:
Wuhan, die Hauptstadt der zentralchinesischen Provinz Hubei, ist die größte Stadt in Zentralchina und zugleich ein wichtiger Industriestandort und eine berühmte Kulturstadt. In der Stadt kreuzen sich zwei wichtige Verkehrsadern – der längste chinesische Fluss, der Jangtse, und die immens wichtige Eisenbahn-Nord-Süd-Verbindung von Beijing nach Guangzhou. Von Wuhan aus sind Beijing, Shanghai, Guangzhou und die südwestchinesische regierungs-unmittelbare Stadt Chongqing gut zu erreichen. Gleichzeitig spielt Wuhan auch bei der Erschließung Westchinas eine wichtige Rolle.
Wuhans Bürgermeister Li Xiansheng hält es deshalb für möglich, die Stadt zum Zentrum eines zentral- und westchinesischen wirtschaftlichen Ballungsraumes auszubauen:
„Durch den Aufbau der Wirtschaftsregion Wuhan wird ein Mechanismus zum effizienten Austausch mit anderen Regionen des Landes errichtet, damit mehrere Produktionsfaktoren gebündelt werden können. Und die Größe dieses wirtschaftlichen Ballungsraumes Wuhan hängt davon ab, wie weit hier Faktoren aus anderen Landteilen gebündelt werden können.“
Dem Bürgermeister zufolge muss die Stadt dazu noch eine Menge grundlegender Arbeit leisten. Zunächst muss die Stadt ihre Attraktivität verbessern, damit mehr bekannte Konzerne ihre regionalen Hauptquartiere nach Wuhan bringen. Zweitens muss die Infrastruktur gestärkt werden. Drittens wird die Stadtregierung effiziente Dienstleistungen für Unternehmen aufbauen und viertens die Verwaltungsarbeit effizienter gestalten.
Bürgermeister Li sagte, der Aufbau der Wirtschaftsregion Wuhan sei ein kompliziertes und langfristiges Projekt. Zunächst einmal müssten 4 Aufgaben erfüllt werden:
„Wir müssen zum ersten unsere starken Industrien wie Eisen und Stahl, Automobilbau, Foto und Elektronik, Biomedizin, Umweltschutz und Petrochemie weiter verstärken. Zweitens müssen wir ein schnelles und effizientes Verkehrs-, logistisches und Informationssystem aufbauen. Drittens müssen die städtischen Funktionen verstärkt werden, und dazu muss vor allem die Infrastruktur weiter verstärkt ausgebaut werden. Und viertens geht es um ein besseres Investitionsklima und eine Vervollkommnung des Rechtssystems.“
Weiter sagte Bürgermeister Li, die Stadt Wuhan werde sich weiter für die Verbesserung ihrer Konkurrenzfähigkeit mit anderen Städten einsetzen und die Stadt attraktiver machen. Er sagte, die Verbesserung der Konkurrenzfähigkeit bedeute eigentlich, die Wirtschaftskraft der Stadt zu verbessern. Ohne Wirtschaftskraft könne von Konkurrenzfähigkeit nicht die Rede sein. Und bei der Verbesserung der Attraktivität gehe es darum, die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung der Stadt besser miteinander in Einklang zu bringen. Dazu sagte er:
„Es ist derzeit für uns am wichtigsten, eine innovative, bürgernahe und pragmatische Verwaltung aufzubauen. Alles, was wir machen wollen, muss davon ausgehen, ob die Einwohner damit zufrieden sind oder das wollen.“
Zum Abschluss des Gespräches zeigte sich Bürgermeister Li optimistisch über die Perspektiven der Wirtschaftsregion Wuhan. Er sagte, Whuan habe in der Geschichte eine wichtige Rolle auf der politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Bühne Chinas gespielt. Künftig werde dann die Wirtschaftsregion Wuhan für internationale Aufmerksamkeit sorgen.
Soweit, liebe Hörerinnen und Hörer, zur geplanten Wirtschaftsregion Wuhan – und nach etwas Musik geht’s dann weiter hier im Wirtschaftsmagazin – bleiben Sie also dran.