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04. 01. 2013 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Welche Fehler begehen Firmen, die am chinesischen Markt aktiv werden möchten, am häufigsten?
Der häufigste Fehler ist erstaunlicherweise das Ignorieren der chinesischen Zulassungsbedingungen und der chinesischen Normung. Die chinesischen Normen sind nicht immer identisch mit den europäischen Normen, häufig verlangen sie effektiv andere Nachweise. Manchmal muss man in solchen Fällen die Dokumentation oder das Prüfverfahren ändern. Der zweite häufige Fehler ist, dass man Produkte einfach nach China schickt in der Annahme, die kommen dann schon rein. Da kann ich fast garantieren, dass solche Produkte am Zoll hängenbleiben und somit de facto für den zeitgerechten Verkauf verloren sind, da man sie nach Europa zurückschicken muss. Wenn sich eine Firma entschließt, durch das Zulassungsverfahren zu gehen, wird häufig der Aufwand unterschätzt, sowohl finanziell als auch zeitlich. Die meisten Firmen hoffen darauf, dass die Verfahren innerhalb weniger Wochen abgeschlossen werden können, was die chinesischen Regularien auch theoretisch festlegen. In der Praxis ist das aber nicht so: Ein CCC-Verfahren dauert fünf bis acht Monate, kann aber in Ausnahmenfällen auch über ein Jahr gehen. Immer wieder müssen Dokumente nachgereicht werden, und das Prozedere beginnt von neuem. Wenn eine Firma mit dem Verfahren Erfahrung hat und die Fabrik bereits inspiziert wurde, geht es erheblich schneller, aber auch dann gibt es wenige Garantien.
Ist es notwendig, bei den Verfahren das geistige Eigentum zu schützen und wie geht man dabei am besten vor?
Das ist auf alle Fälle notwendig. Erstens geht es um den Schutz der Marke, den man schon vornehmen sollte, bevor man überhaupt die Güter nach China schickt. Schutz- und Urheberrechte kann und soll man in China registrieren lassen. Es ist ganz wichtig, dass man bei diesem Thema ein Konzept hat, wie man in China vorgeht, weil das Risiko für Nachkopieren doch erheblich sein kann. Wenn man da nicht die rechtlichen Vorkehrungen getroffen hat, ist man ungeschützt in China. Man riskiert in solchen Fällen sogar, dass die Patente von chinesischer Seite registriert werden, bevor man selbst dazukommt, dies zu tun.
Sehen Sie in den Lizenzierungsanforderungen eine Diskriminierung ausländischer Unternehmen?
Das ist eine schwierige Frage. Grundsätzlich besteht bis auf wenige Verfahren keine offene Diskriminierung. Aber es ist natürlich so, dass ein lokal gut verwurzeltes und vernetztes Unternehmen die Leute und die Verfahren besser kennt und somit wesentlich schneller zum Ziel kommt. Die großen Unternehmen in China haben so viele Verfahren im Laufen, dass sie im dauernden Kontakt mit den Behörden sind, dadurch genießen sie eine indirekte Bevorzugung aus diesem Beziehungsnetz. Aber an eine direkte Bevorzugung glaube ich eigentlich nicht.
Quelle: german.china.org.cn
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