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20. 10. 2009 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Völkerverständigung

"Die Langnasen": Das Deutschlandbild der Chinesen Exklusiv

Welche Berichte der deutschen Medien über China sind Ihrer Meinung nach falsch? Können Sie einige Beispiele nennen?

Kuan: Manche Berichte sind nicht nur falsch, sondern sogar förmliche Schmähreden. Wie zum Beispiel ein Bericht bei NTV über die Sabotage in Tibet. Dort wurde ein Bild gezeigt, auf dem Polizisten Mönche zu Boden geschlagen haben. Tatsächlich war es aber ein Bild aus Nepal.

Ich habe mit meinen deutschen Kollegen und Freunden auch über diesen Fall diskutiert. Sie meinen, dass dies nur ein kleiner normaler Fehler von einem Redakteur gewesen sei, der nun von chinesischer Seite aufgebauscht wird.

Häring-Kuan: Ich glaube auch nicht, dass man dies auf der Nachrichtenredaktion mit Absicht falsch gemacht hat.

Kuan: Petra, es war ein Bericht von CNN. CNN hat das zuerst falsch berichtet. NTV hat dann diesen falschen Bericht übernommen.

Häring-Kuan: Es war aber nur ein Fehler.

Kuan: Mag sein. Aber dieser Fehler hat einen großen Einfluss auf das Chinabild der Deutschen. Ich habe einen Freund, der als Sinologie-Professor an der Uni tätig ist. Er spricht kein einziges gutes Wort über China mehr. Fast alle seiner Studenten, die Sinologie studieren, hassen China.

Wurde der Fehler anschliessend nicht richtiggestellt?

Kuan: Nein. Kein einziges Medium hat etwas dazu gesagt. Die chinesischen Studenten in Deutschland waren wütend. Sie gingen auf die Straße, um zu protestieren. Viele Deutsche bekamen damals schon Angst vor den Demonstrationen der chinesischen Studenten. Die Medien haben aber nicht reagiert.

Häring-Kuan: Tatsächlich ist es zu einer Mode geworden, China zu kritisieren. Die Verlage machen mit den Nachrichten ihren Umsatz. News über gute Sachen sind nicht sehr beliebt. Deswegen berichtet man eher über schlechte Dinge, auch in Bezug auf China. Wenn eines Tages die Leser und Zuschauer genug von den negativen Berichten über China haben, wird sich das auch wieder ändern.

Kuan: Stimmt. Zurzeit berichtet man in Deutschland ohnehin wieder positiver über China. China sei kräftig geworden. Die chinesische Wirtschaft habe sich schnell entwickelt. China sei die Hoffnung der Weltwirtschaft, schneller wieder aus der Finanzkrise zu kommen und so weiter.

Häring-Kuan: Wir müssen aber der Gerechtigkeit wegen auch sagen, dass dieser beanstandete Berichtsstil der deutschen Medien nicht chinaspezifisch ist. Wenn du etwa die Bild-Zeitung anschaust, findest du dort auch nur Berichte über Schlechtes. Schlechte Nachrichten sind eben gute Nachrichten.

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Quelle: german.china.org.cn

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