Am
16. September 1999 gab die Volksregierung der Provinz Shaanxi bekannt, daß
bei der umfassenden archäologischen Untersuchung und teilweisen Ausgrabung
des Yangling-Mausoleums aus der Westlichen Han-Dynastie große Erfolge erzielt
worden seien. Das Yangling-Mausoleum ist ein kaiserliches Mausoleum aus der
Westlichen Han-Dynastie (202-16 v. Chr.). Heute, über 2100 Jahre nach seinem
Bau, kann es wieder das Licht der Sonne erblicken. Die wichtigsten Errungenschaften
dieser archäologischen Ausgrabung schließen eine Anzahl bemalter nackter
Skulpturen, 90 große Beigabengruben mit einer Gesamtfläche von mehr
als 7000 m² in der Nähe des Mausoleums, zahlreiche verschiedene Kulturgegenstände
und eine Zone mit mehr als 5000 Beigräbern mit einer Gesamtfläche von
3,5 km², die größte der bisher bei einer archäologischen
Ausgrabung entdeckten Beigräberzonen, ein. In den bisher freigelegten über
280 Beigräbern sind über 5000 Stücke bzw. Sätze verschiedene
Kulturgegenstände gefunden worden. Das Yangling-Mausoleum ist das gemeinsame
Grab von Liu Qi, dem Han-Kaiser Jingdi (188-141 v. Chr.), und der Frau des Kaisers
Xiaojing. Es ist das östlichste der neun kaiserlichen Mausoleen aus der Westlichen
Han-Dynastie auf dem Xianyang-Plateau in der Provinz Shaanxi. 1991 wurde begonnen,
das Yangling-Mausoleum auszugraben. Bis zum Oktober 1994 führte ein Archäologenteam
dort großangelegte Ausgrabungen und Untersuchungen durch. Allein in den
Beigabengruben, die 1/13 der Gesamtfläche der Beigabengruben in der südlichen
Zone ausmachen, wurden über 6000 bemalte Tonfiguren und über 4000 verschiedene
Kulturgegenstände gefunden. Die Tonfiguren stellen Krieger, die sich um den
kaiserlichen Wagen scharen, Diener, die Kisten bewachen, Viehhändler und
Buchhalter dar, außerdem gibt es Tierfiguren in verschiedener Haltung. Die
Untersuchung ergab, daß man, um die Skulpturen anzufertigen, zuerst ihre
Körper modellierte, Haar und Haut darstellende Farben auftrug und bewegliche
hölzerne Arme anbrachte und ihnen dann Kleidung anzog. Infolge der langen
Zeit unter der Erde sind die Kleidung und die hölzernen Arme verfault, so
daß die Figuren jetzt nackt und armlos sind. Die meisten von ihnen sind
jedoch immer noch farbenprächtig. Die menschlichen Figuren sind im Durchschnitt
62 cm groß. Die Schultern bestehen aus zwei senkrechten, parallelen Scheiben,
in deren Mitte es ein rundes Loch gibt, das sich quer durch die Brust zieht. Alle
Figuren sind mit Geschlechtsorganen, Nabeln und körperlichen Öffnungen
versehen. Auch die Tierfiguren wie Schweine, Hunde, Schafe und Hühner wirken
lebensecht. |