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25. 12. 2013 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
von Wolfgang Kuhn, Beijing
Der österreichische Industrielle und ehemalige Finanzminister Dr. Hannes Androsch im Gespräch über die jüngsten Wirtschaftsreformen und die Chancen für die chinesisch-europäische Zusammenarbeit.
Der österreichische Industrielle und ehemalige Finanzminister Dr. Hannes Androsch besuchte bei seiner einwöchigen Chinareise Beijing, Chongqing und Shanghai.
China.org.cn: Herr Dr. Androsch, Sie gelten als China-Experte und kennen das Land bereits seit vielen Jahren. Können Sie sich noch an Ihre erste Reise ins Reich der Mitte erinnern?
Androsch: Das war Anfang der 1980er Jahre – ich habe das noch erlebt, als es in der Stadt keinen Stau mit Autos gegeben hat, sondern höchstens einen Stau blau gekleideter Menschen in Mao-Anzügen auf Fahrrädern. Autobahnen hat es damals noch keine gegeben, auf den Straßen musste man Slalom fahren, weil dort noch das Getreide gedroschen wurde. Die wenigen Limousinen, die es gab, hatten noch einen weißen Rand auf den Reifen. Es ist atemberaubend, wie sich das Land in 30 Jahren verändert hat. Mir hat die Region mit ihrer langen Zivilisationsgeschichte schon immer imponiert.
Vor kurzem wurden bei der Plenarsitzung der Kommunistischen Partei Chinas die wirtschaftlichen Weichenstellungen für die nächsten zehn Jahre beschlossen. Sind die Reformen weitreichend genug?
Vieles, was in dieser Reformagenda jetzt zusammengefasst wurde, ist bereits in Umsetzung, was auch den mitunter geäußerten Vorwurf entkräftet, es sei bis jetzt noch nichts geschehen. Anderes wiederum braucht seine Zeit. Die größeren vorgesehenen wirtschaftlichen Freiheiten und damit die marktwirtschaftlichen Bedingungen sollten zusätzliche Möglichkeiten für Aktivitäten in beide Richtungen eröffnen – sowohl für europäische Firmen in China als auch für chinesische Investitionen in Europa. Eine besondere Bedeutung haben die Reformen im Finanzsektor. Egal, ob in den USA, Europa oder Japan, das Geld ist derzeit überall sehr billig, aber es kommt nicht in der Realwirtschaft an. Hier dürfte China ein Auge darauf haben, das zu vermeiden.
Quelle: german.china.org.cn
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