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25. 12. 2013 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Shakehands nach der Vertragsunterzeichnung.
Ihnen selbst hat Ihr Engagement in China mit AT&S nicht nur Sympathie eingebracht. Kritiker haben Ihnen zuletzt vorgeworfen, dass es zynisch sei, Hunderte Millionen Euro in China zu investieren und gleichzeitig ein Werk in Kärnten zu schließen. Sind solche Vorwürfe für Sie nachvollziehbar?
Ja, wenn man die Fakten nicht kennt, ist das vielleicht verständlich – auch wenn die Schlussfolgerung falsch ist. Wir bauen in unserem neuen Werk in Chongqing mit 5000 Mitarbeitern eine ganz neue Technologie und wir schließen ein Werk für 100 Mitarbeiter, das überhaupt seit zehn Jahren nur durch unser Engagement existent geblieben ist. Nur: Der Lebenszyklus der in Kärnten zur Anwendung gebrachten Technologie ist einfach in jeder Hinsicht abgeschlossen und man baut kein Werk für 5000 Mitarbeiter, um eines für 100 zu schließen. Da hat das eine mit dem anderen nichts zu tun. Da gibt es in der Vorstellung mancher ein Informationsdefizit und es ist unsere Aufgabe, dieses zu beseitigen.
Ist der Standort Europa chancenlos im Wettbewerb mit China?
Das ist er in keiner Weise, wenn wir unsere Möglichkeiten nutzen und die industrielle Basis sichern. Da gibt es jedoch vor allem im Bereich Bildung, Universitäten, Forschung und Innovation viel zu tun. Bei den Schlüsseltechnologien sollte es weniger darum gehen, um die bestehenden zu kämpfen, sondern vielmehr nach dem Motto "Das Neue ist der Feind des Alten" innovativ zu sein. Da müssen wir vorne sein und außerdem bei Lohnstückkosten und Energiekosten wettbewerbsfähig bleiben. Es geht nicht darum, möglichst geringe Löhne zu zahlen, das würde ja die Gesamtnachfrage schmälern und beeinträchtigen, sondern möglichst produktiv zu sein. Das erreicht man, indem man bessere Qualifikation hat und genügend investiert, aber auch, wenn man die Regulierungs- und Bürokratiekosten auf das Notwendigste beschränkt.
Quelle: german.china.org.cn
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