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08. 04. 2014 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Internationale Kooperation

"Globale Fragen gemeinsam lösen" Exklusiv

Schlagwörter: Fischler Landwirtschaft EU China Österreich Bo'ao Forum

Aber: Die Realität ist, dass im Durchschnitt zur Zeit nur 0,3 Prozent aufgewendet werden. Der Plan hat gesagt, dass dafür mehr Geld zur Verfügung gestellt werden muss, um die Ziele zu erreichen. Daher haben wir darüber nachgedacht, welche Quellen man dafür benützen könnte. Eine Möglichkeit war, eine internationale Finanztransfer-Taxeinzuführen. Das heißt, dass vor allem die Highspeed-Transfers und die Praktiken der Finanzindustrie, die auch Schuld haben an den aktuellen Problemen, mit einem niedrigen Steuersatz belegt. Diese Einnahmen würden helfen, dass man endlich das Versprechen mit den 0,7 Prozent wahrmachen könnte. Eine andere Alternative wäre eine Ressourcensteuer, um mehr Druck auszuüben, den Energiekonsum effizienter zu machen. Als Think Tank haben wir versucht, diesem Anliegen eine Öffentlichkeit zu geben mit Büchern, Artikeln und Journalen. Wir waren aber verhältnismäßig klein und die Mittel daher begrenzt.

Vor einigen Jahren hat der Milchpulverskandal das Vertrauen in chinesische Milchprodukte erschüttert. In Europa gilt der Markt für Milchprodukte weitgehend als sicher. Könnte der Umfang der Ausfuhr nach China noch vergrößert werden?

Fischler:So tragisch der Skandal in China war, für die Europäer hat es den Effekt mit sich gebracht, dass seitdem mehr Milchpulver nach China exportiert wird. Wir könnten sogar noch wesentlich mehr nach China exportieren. Vor allem auch deshalb, weil bis jetzt in Europa die Milchproduktion kontingentiert ist. Jeder Landwirt darf nur eine bestimmte Menge an Milch produzieren. Diese Kontingentierung und Limitierung wird nächstes Jahr abgeschafft. Nach 20 Jahren kann jetzt jeder Landwirt so viel produzieren, wie er will. Bis jetzt ist die Produktion eigentlich steckengeblieben. Das europäische Potenzial zur Milchproduktion ist mindestens um 30 Prozent mehr, als es bisher der Fall war – und Milchpulver ist nur ein Grundprodukt.

Wie können China und Europa besser zusammenarbeiten, um die immer noch nicht ganz überwundene Finanzkrise endgültig in den Griff zu bekommen?

Fischler:Die Maßnahmen, die man in Europa mit Rettungsschirm, Fiskalunion und Bankenunion ergriffen hat, beginnen jetzt zu wirken. Das Vertrauen in die europäische Währung steigt wieder. Das war ein großes Anliegen der chinesischen Wirtschaftspolitik und Finanzpolitik. Die Chinesen haben gesagt, dass sie nicht nur vom Dollar abhängig sein wollen, und sie haben Europa bei den Schwierigkeiten auch unterstützt. Da ist also eine positive Entwicklung da, die sich natürlich noch weiter konsolidieren muss. In China ist ja Kapital vorhanden, nur weiß man oft nicht, wo man investieren soll. Wenn in Europa die Verhältnisse überschaubarer sind, werden auch chinesische Investoren wieder stärker in Europa investieren.

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Quelle: german.china.org.cn

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