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08. 04. 2014 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Große Staaten wie Frankreich greifen immer wieder auf den Protektionismus zurück – wie stehen Sie zu dieser Problematik?
Fischler: Ich denke, dass man den Franzosen in dieser Sache teilweise unrecht tut. Diese Art von Protektionismus wirkt, wenn überhaupt, eher innerhalb der EU, aber nicht gegenüber Drittstaaten. Die Importe und Exporte in Drittstaaten erfolgen für die ganze EU nach denselben Regeln. Die Franzosen haben eher das Problem, dass sie dringend mehr Wachstum brauchen. Daher hat Frankreich auch eine höhere Arbeitslosenrate. Das ist die Herausforderung, wie die Franzosen wieder nach vorne kommen. Man hat früher geglaubt, bei steigender Arbeitslosigkeit die Grenzen zu schließen, damit die Beschäftigung über den Binnenmarkt steigt. Aber diese Ansicht funktioniert nicht mehr, man muss offensiver sein. Es ist interessanterweise so, dass beim Öffnen der Märkte die eigene Wirtschaftskraft steigt. Deshalb ist der Protektionismus zum Scheitern verurteilt.
Wie betrachten Sie als langjähriger Beobachter die Entwicklung in China?
Fischler:Ich habe China zum ersten Mal im Jahr 1992 besucht. Damals war ich noch Landwirtschaftsminister in Österreich. In Europa bewundern wir natürlich die enormen Fortschritte, die in diesem Land gemacht werden. Das ist eine so enorme Entwicklung, die eher an eine Explosion erinnert. Es ist nicht so einfach, ein so riesiges Land zu verwalten, mit allen Infrastruktureinrichtungen und der Versorgungslage. Natürlich ist nicht alles positiv, es gibt auch problematische Entwicklungen, vor allem bei der Umwelt wie bei der Luftqualität. Dann gibt es auch noch Verschmutzungsprobleme und Herausforderungen wie CO2 Emissionen. Es gibt hier noch viele Möglichkeiten zur Kooperation und gemeinsam darüber nachzudenken, wie man die Herausforderungen meistern kann. Die Luft auf der Erde ist schließlich für alle da.
Wie fällt ihr Resümee zur letzten Europareise von Chinas Präsident Xi Jinping aus?
Fischler:Ich denke, es waren sehr positive Gespräche in Brüssel, es wurden auch viele Felder für gemeinsame Kooperationen identifiziert. Präsident Xi hat klargemacht, was China von Europa erwartet, vor allem einen Beitrag zur Weltwirtschaft. Europa muss natürlich auch in der Lage sein, die gegenwärtige Krise zu bewältigen, damit wiederum ein besseres Umfeld für Investments entstehen kann. Die europäische Seite hat klargestellt, dass der Wille zu Kooperationen und Lösungen vorhanden ist. Da gibt es schließlich ein ganz wichtiges Datum für 2015, und zwar die Global Climate Conference in Paris. Es ist sehr wichtig, dass sich die internationale Gemeinschaftauf einen neuen Deal einigt. Das ist eigentlich schon seit Jahren überfällig, da man sich bis jetzt nicht einigen konnte. Außerdem ist die Verbesserung der Handelsbeziehungen auch auf bilateraler Ebene wichtig.
Quelle: german.china.org.cn
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